Die BASF (DE:BASFN) (WKN: BASF11)-Aktie bietet momentan eine der besten Dividendenrenditen im DAX. Beim aktuellen Aktienkurs von 64,74 Euro (Stand: 23.12.2020) bringt die Ausschüttung von 3,30 Euro eine Rendite von 5 %. Zudem liegt das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) auf Basis des letzten Jahresgewinns nur bei 7. Aber ist die Aktie damit wirklich günstig oder sind die Zahlen zu schön, um wahr zu sein?
Abschreibungen reißen BASF in die roten Zahlen Für das Geschäftsjahr 2019 hat BASF noch einen Gewinn von 8,5 Mrd. Euro nach Steuern ausgewiesen. Je Aktie ergibt das einen Nettogewinn von 9,17 Euro. So kommt man auf ein KGV, also das Verhältnis zwischen dem Gewinn je Aktie und dem derzeitigen Aktienkurs, von nur 7. Auf den ersten Blick ist die Aktie also sehr günstig bewertet.
Aber es gibt einen Haken: Der ausgewiesene Gewinn ist nicht repräsentativ. Ein großer Teil des Ergebnisses kam aus nicht fortgeführtem Geschäft. Das fortgeführte Geschäft dagegen hat nur einen Gewinn von 2,72 Euro je Aktie erreicht. Auf dieser Basis liegt das KGV dann schon bei sehr hohen 24, was die Aktie in einem ganz anderen Licht erscheinen lässt.
Für das noch laufende Geschäftsjahr hat BASF ursprünglich einen leichten Umsatzanstieg prognostiziert. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Sondereinflüssen sollte dagegen etwa auf dem Niveau des letzten Jahres bleiben. Damit hätte das Ergebnis je Aktie also wieder in der Größenordnung von 2,70 Euro gelegen.
Die Dividende in dieser Höhe ist in Gefahr Die Jahresprognose hatte sich infolge der Pandemie natürlich sehr schnell in Luft aufgelöst. In den ersten neun Monaten ist der Umsatz um 5 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum gefallen. Dank einer hohen Abschreibung ist vom Gewinn nichts mehr übrig geblieben. Insgesamt lag der Verlust in dem Zeitraum bei 2,1 Mrd. Euro, oder 2,30 Euro je Aktie.
Für die Dividende im nächsten Jahr bedeutet das nichts Gutes. Denn für das vergangene Jahr hat BASF eine Dividende in Höhe von 3,30 Euro je Aktie gezahlt. Wer die Aktie jetzt kauft, kann sich also über eine Rendite von 5 % freuen, sofern BASF die Ausschüttung im kommenden Jahr konstant hält. Das scheint allerdings mehr als fraglich. Denn der prognostizierte Gewinn hätte nicht annähernd ausgereicht, um die Dividende zu finanzieren.
Auch der Blick auf den Cashflow, der angibt, wie viel Geld in das Unternehmen fließt, macht wenig Hoffnung. Der frei verfügbare Cashflow des letzten Geschäftsjahres hat zwar gerade noch die Dividendenzahlung finanziert. In diesem Geschäftsjahr ist mit deutlich niedrigerem Wert zu rechnen. Im bisherigen Jahresverlauf sind nach Finanzierung der Investitionen in das laufende Geschäft noch knapp 1,3 Mrd. Euro übrig geblieben. Sofern BASF im letzten Quartal nicht noch ein Milliardenergebnis aus dem Hut zaubert, dürfte es schwierig werden, die notwendigen 3 Mrd. Euro aus dem laufenden Geschäft zu erwirtschaften, die nötig wären, um die Dividende bei 3,30 Euro zu halten, ohne die Verschuldung erhöhen zu müssen.
BASF ist nicht so günstig bewertet, wie es aussieht Es wäre zwar auch nicht auszuschließen, dass BASF die Dividende stabil hält, falls es die Aussicht auf ein sehr gutes nächstes Geschäftsjahr gibt. Aber angesichts der Entwicklung von Gewinn und Cashflow in den vergangenen Jahren ist es zweifelhaft, ob die Dividende noch lange auf diesem Niveau gehalten werden kann.
Insgesamt zeigen die Zahlen, dass die BASF-Aktie keineswegs so günstig bewertet ist, wie es auf den ersten Blick den Anschein hat. Aktuell ist es sogar fraglich, ob der Konzern im Gesamtjahr überhaupt einen Gewinn erzielen wird.
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Dennis Zeipert besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.
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