Es war ein denkbar schlechter Wochenstart für die Bayer-Aktionäre: Am frühen Montag Morgen wechselte das Papier zu 83 Euro die Besitzer, Ende vergangener Woche gab es noch 10 Euro mehr je Anteilsschein. Es ist der tiefste Stand seit 2 Jahren.
Damit hat allein die Bayer-Aktie (DE:BAYGN) dafür gesorgt, dass der DAX zu Wochenbeginn schwächer startet, denn ein unveränderter Kurs hätte dem deutschen Leitindex ein grünes Vorzeichen beschert.
Urteil könnte wegweisend für anhängige Klagen sein
Wie kam es zu dem zweistelligen Kurseinbruch? Der Grund liegt nicht bei Bayer (DE:BAYGN) selbst, sondern bei der erst vor Kurzem übernommenen US-Tochter Monsanto (NYSE:MON). Der Saatgut und Pflanzenschutz-Konzern hat unerwartet einen Gerichtsprozess gegen einen 46-jährigen Krebspatienten verloren, der Monsanto vorwarf, die Risiken des Glyphosat-basierten Unkrautvernichters Roundup verschwiegen zu haben.
Das Gericht folgte der Anklage und sprach dem im Sterben liegenden Mann eine Entschädigung von 254 Mio. Euro zu. Der Fall war viel beachtet, da bei Monsanto über 5000 Klagen anhängig sind und das Urteil wegweisend für die anderen Fälle sein könnte.
Bayer droht Lipobay 2.0
Langfrist-Aktionäre fühlen sich an den Lipobay-Skandal zur Jahrtausendwende erinnert und befürchten jetzt eine Neuauflage bei Roundup, die Zahlungen in Milliardenhöhe nach sich ziehen könnte.
Damals sorgte die Einnahme des Blutfettsenkers vereinzelt für Todesfälle und führte zu einer Klagewelle, die Bayer insgesamt mehr als 1 Mrd. Dollar kostete. Vier Jahre nach der Zulassung zog Bayer 2001 das Medikament zurück.
Marke Roundup ist Monsantos Zugpferd
Die Unsicherheit über die möglichen finanziellen Folgen der Klagen ist zwar der Hauptgrund für das heutige Minus der Bayer-Aktie, doch es gibt auch weitere Befürchtungen.
So könnte das Urteil weitere Klagen nach sich ziehen und auch die Umsätze von Monsanto negativ beeinflussen. Monsanto erwirtschaftet zwar den Löwenanteil im Saatgut-Geschäft, doch mit 3,7 Mrd. Dollar Umsatz (2017) ist der Geschäftsbereich agricultural productivity, dem der Unkrautvernichter Roundup zugerechnet wird, alles andere als gering.
Die Umsätze und das weitere Potenzial der Marke Roundup spielten für die 63 Milliarden Dollar schwere Übernahme eine gewichtige Rolle.
Negative Anschluss-Meldungen könnten Bayer-Aktie in den kommenden Monaten belasten
Negativ ist zudem, dass jetzt der öffentliche Druck größer wird. Glyphosat ist hochumstritten. Zwar hat die EU erst vor kurzem die Zulassung verlängert doch in Deutschland will das Umweltministerium den Einsatz noch in dieser Legislaturperiode beenden.
Es gibt dafür keinen konkreten Zeitplan doch weitere Schlagzeilen, die als Unsicherheitsfaktor für eine Bayer-Investition angesehen werden, werden folgen. Das könnte dann dazu führen – gerechtfertigt oder nicht – dass die Aktie erst einmal mit einem Abschlag zur Branche gehandelt wird. Erste Analysten haben genau deswegen bereits ihr Votum für die Bayer-Aktie gesenkt.
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Ein Beitrag von Jens Gravenkötter.