Seit rund einem Monat gehört der US-Saatgutkonzern Monsanto (NYSE:MON) zum deutschen Pharma- und Agrarchemieriesen Bayer (DE:BAYGN). Nun muss die Aktie der Leverkusener einen ersten erheblichen Dämpfer wegen der umstrittenen Geschäftspolitik der US-Amerikaner hinnehmen, wie die Nachrichtenagentur Reuters am Montag mitteilte.
Der Grund: Ein kalifornisches Geschworenengericht hatte Monsanto am Freitag wegen einem an Krebs erkrankten Mann zu einer Schadensersatzzahlung von 289 Millionen Dollar verurteilt. Hierbei habe es sich Reuters zufolge um den ersten US-Prozess gehandelt, welcher der Frage nachgegangen sei, inwieweit das von Monsanto eingesetzte Pflanzenvernichtungsmittel Glyphosat Krebs auslösen könne. Der US-Konzern, der von Bayer für circa 63 Milliarden Dollar akquiriert wurde und rund 10 bis 15 Prozent seines Gewinns mit dem Pestizid erbringt, müsse sich in den USA mindestens 5.000 ähnlichen Klagen stellen, hieß es weiter.
Händler konstatiert „massive Unsicherheit“
„Das sorgt für massive Unsicherheit. Es geht nicht so sehr um die Summe, die gezahlt werden muss, sondern mehr darum, dass jetzt noch viel mehr Klagen erwartet werden“, konstatierte ein Händler laut Reuters. Infolge des Urteils stufte die Fondgesellschaft Mainfirst ihr Kursziel für Bayer von 135 auf 90 Euro herab.
Laut Urteilspruch habe es Monsanto versäumt, den betroffenen Mann sowie andere Verbraucher vor den Krebsrisiken der hauseigenen Pestizidmittel zu warnen. Im Prozess war es um den an Schulen tätigen Schädlingsbekämpfer Dewayne Johnson gegangen, der Glyphosat bis zu 30 Mal pro Jahr eingesetzt habe. Der 46-jährige US-Amerikaner hatte dem Konzern vorgeworfen, durch den Einsatz des Mittels am sogenannten „Non-Hodgkin-Lymphom“, einer bösartigen Erkrankung des lymphatischen Systems, erkrankt zu sein.
Bayer-Tochter will in Berufung gehen
Monsanto kündigte indes Berufung an und bestreitet vehement einen Zusammenhang zwischen Glyphosat und der Krebserkrankung. Geht es nach dem Unternehmen, hätten wissenschaftliche Studien offenbart, dass jene Chemikalie für die menschliche Verwendung unbedenklich sei.
Ganz anders wird die Sache von Johnsons Anwalt bewertet, der erklärte, dass die Geschworenen zum ersten Mal interne Firmendokumente einsehen konnten, die zeigen sollen, dass Monsanto seit Jahrzehnten über die mutmaßlichen krebserregenden Eigenschaften des Unkrautvernichters Bescheid wisse. Die Weltgesundheitsorganisation WHO hatte das Mittel 2015 indes als „wahrscheinlich krebserregend für den Menschen“ bezeichnet.
Aktie mit dramatischem Kursrutsch
An der Börse war der Vertrauensverlust am Montag deutlich zu erkennen. Mit einem Minus von 11,86 Prozent auf 82,29 Euro (Stand: 14:15 Uhr) war das Bayer-Papier (XETRA) am Montag nicht nur mit Abstand der größte Verlierer an der deutschen Börse, sondern erreichte auch den tiefsten Stand seit mehr als zwei Jahren.
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Ein Beitrag von Marco Schnepf.