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Berichtssaison und Jobdaten - worauf Anleger jetzt achten sollten

Veröffentlicht am 04.04.2023, 08:06
Aktualisiert 04.04.2023, 08:46
© Reuters
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Investing.com - Die US-Börsen (ETR:SXR4) haben am Montag dank einer Rallye bei Ölaktien (NYSE:XLE) in Reaktion auf eine überraschende Förderkürzung der OPEC+ zugelegt. Unter Druck standen dagegen die Aktien von Tesla (NASDAQ:TSLA) nach den für die Anleger enttäuschenden Auslieferungszahlen für das erste Quartal.

In der vergangenen Woche rückte der markt breite S&P 500 um 3,5 % vor - der größte Wochengewinn seit November. Der US-Leitindex nähert sich damit nun dem gleitenden 100-Wochen-Durchschnitt bei 4205. In puncto Bewertung liegt das erwartete 12-Monats-KGV für den S&P 500 bei 17,8 und damit unter dem 5-Jahres-Durchschnitt (18,5), aber über dem 10-Jahres-Durchschnitt (17,3).

Nachlassende Sorgen über die Gesundheit des Bankensektors haben den Aktienmarkt in den vergangenen Tagen gestützt, ebenso wie der Kern-PCE-Index - das bevorzugte Inflationsmaß der Fed -, der am Freitag hinter den Erwartungen der Börse zurückblieb.

Mit dem Nasdaq Composite ging es letzte Woche um 3,4 % nach oben. Damit nähert er sich den diesjährigen Höchstständen, konsolidierte aber am Montag und büßte 0,27 % an Wert ein. Der Dow Jones legte nach seiner Rallye um 3,2 % in der Vorwoche gestern um weitere 0,98 % zu und befindet sich nun direkt an einem markanten Widerstand.

Zu den wichtigsten Daten dieser Woche gehört der Arbeitsmarktbericht am Freitag, an dem der Markt wegen Karfreitag geschlossen bleibt. Der Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor (ISM) wird am Mittwoch veröffentlicht.

Die Berichtssaison für das 1. Quartal 2023 beginnt später in diesem Monat mit der Vorlage der Geschäftszahlen der großen Banken. Nach den Entwicklungen im letzten Monat und dem historischen Kollaps der Silicon Valley Bank (OTC:SIVBQ) dürften die Marktteilnehmer die Zahlen der Banken ganz besonders genau unter die Lupe nehmen.

Nach Daten von Barclays (LON:BARC) fielen die US-Einlagen in der Woche zum 22. März um 133 Milliarden Dollar, nachdem sie in der Woche zum 15. März um 129 Milliarden Dollar gesunken waren.

Berichtssaison startet bald

Einige Unternehmen haben bereits ihre Ergebnisse für das erste Quartal gemeldet. Laut FactSet meldeten 16 von 17 S&P 500-Unternehmen für das erste Quartal ein über den Erwartungen liegendes EPS. Vital Knowledge-Analyst Adam Crisafulli rechnet mit einer sehr volatilen Q1-Berichtssaison.

Die Investoren prognostizieren für das erste Vierteljahr einen Gewinnrückgang von 6,6 %. Es wäre der größte Gewinneinbruch im S&P 500 seit dem zweiten Quartal 2020 (-31,8 %). Insgesamt haben 79 Unternehmen des S&P 500 eine negative EPS-Prognose abgegeben.

Nach Angaben von FactSet haben die Analysten ihre EPS-Schätzungen im ersten Quartal stärker als üblich gesenkt.

"Der im ersten Quartal registrierte Rückgang der Bottom-up-EPS-Schätzung war größer als im Durchschnitt der letzten fünf Jahre, der letzten zehn Jahre, der letzten 15 Jahre und der letzten 20 Jahre."

Dennoch hat sich das erwartete 12-Monats-KGV für den S&P 500 seit Dezember erhöht. Das liegt daran, dass die steigende Indexbewertung die niedrigeren EPS-Schätzungen für 2023 ausgleichen konnte.

Das sagen die Analysten

Oppenheimer: "Der S&P 500 stabilisiert sich von seinem Abwärtstrend aus dem Jahr 2022. Angesichts der seit dem vierten Quartal 2022 zu beobachtenden Marktführerschaft, die stärker ist als in einer Bärenmarktrallye, halten wir einen Breakout nach oben für wahrscheinlicher. Der Markt kann irrational sein, vor allem auf kurze Sicht, aber wir sind der Meinung, dass wirtschaftliche Signale die Anleger mehr in die Irre führen können als Marktsignale."

Wells Fargo (NYSE:WFC): "Die Zyklizität und das Risiko sollten bei einem SPX über 4100 weiter reduziert werden. Wir halten an unserem Kursziel von 4200 zum Jahresende fest. Wir sehen eine wachsende Anzahl von Risiken im zweiten Halbjahr 2023: Schuldenobergrenze, strengere finanzielle Bedingungen, CRE und eine mögliche Wiederaufnahme der Zahlungen für Studentenkredite."

JPMorgan (NYSE:JPM): "Unserer Ansicht nach werden sich die Aktien für den Rest des Jahres abschwächen. Wir waren im vierten Quartal für Aktien positiv gestimmt und haben erwartet, dass der positive Handelsverlauf auf das erste Quartal übergreifen würde, glauben aber, dass man ab jetzt Aktien untergewichten sollte."

Morgan Stanley (NYSE:MS): "Wir sind der Meinung, dass Anleger ihre Portfolios weiterhin defensiv ausrichten und sich auf Unternehmen konzentrieren sollten, die eine hohe operative Effizienz und eine hohe Ertragsqualität aufweisen (hoher Cashflow im Verhältnis zu den ausgewiesenen Gewinnen). Wir sehen wenig Anzeichen dafür, dass ein neuer Bullenmarkt begonnen hat, und glauben, dass der Bärenmarkt noch nicht beendet ist."

Goldman Sachs (NYSE:GS): "Während die Vergangenheit auf ein Aufwärtsrisiko für unsere Prognose eines stagnierenden S&P 500 hindeutet, glauben wir, dass sowohl die Bewertungen als auch die Unternehmensgewinne mit spezifischem Gegenwind konfrontiert sind, so dass die kurzfristigen Renditen nicht so stark wie üblich ausfallen werden."

Vital Knowledge: "Die Daten sollten den Aktien Rückenwind geben. Die Disinflation setzt sich fort und der Arbeitsmarkt kühlt sich ab - das dürfte der Impulsgeber sein, der den SPX bis Ende April auf ~4200 bis 4300 steigen lässt."

Sevens Report: "Die Bankenkrise hat im März die Wirtschafts- und Inflationsdaten größtenteils überschattet, aber das sollte sich diese Woche mit der Veröffentlichung der wichtigsten Konjunkturberichte für März ändern. Damit die Aktien ihre jüngsten Kursgewinne halten können, müssen wir 1) Anzeichen für eine wieder einsetzende Desinflation und 2) eine stabile Wirtschaft (und keine Anzeichen einer Stagflation) sehen."

von Robert Zach

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