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BEYOND MEAT IM FOKUS: Ist der Hype um vegane Burger schon gegessen?

Veröffentlicht am 18.07.2019, 08:35
BEYOND MEAT IM FOKUS: Ist der Hype um vegane Burger schon gegessen?
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EL SEGUNDO (dpa-AFX) - Den Geschmack von Fleisch genießen, ohne dafür Tiere töten zu müssen - mit diesem Konzept hat Beyond Meat (2:BYND) einen Hype ausgelöst. Die US-Lebensmittelfirma stellt Fleischalternativen auf pflanzlicher Basis her und hat vor allem mit veganen Burgern den Markt aufgewirbelt. Mit dem Verzicht auf tierische Zutaten liegt Beyond Meat voll im Trend. Das Unternehmen hat vor gut zwei Monaten einen fulminanten Börsenstart hingelegt. Der erste Geschäftsbericht nach dem Gang aufs Parkett war stark und hat die Euphorie noch gesteigert. Aber der Höhenflug an der Börse gerät mittlerweile ins Stocken. Experten äußern sich teilweise skeptisch. Die neuesten Entwicklungen bei dem Unternehmen, was die Analysten sagen und wie es für die Aktie läuft.

DAS IST LOS BEI BEYOND MEAT:

Das 2009 in Kalifornien gegründete Lebensmittelunternehmen nimmt zum zehnjährigen Bestehen langsam auch in Deutschland Fahrt auf. Die veganen Burger von Beyond Meat stehen mittlerweile bei der Großhandelskette Metro (DE:CECG) und beim Discounter Lidl in den Regalen. Prominente Unterstützung bekommt der Konzern unter anderem von Microsoft-Gründer Bill Gates und dem Schauspieler Leonardo DiCaprio. Neben den Anlegern können auch sie als Investoren sich über das rasante Wachstum des Konzerns freuen.

Im ersten Quartal 2019 stieg der Umsatz von Beyond Meat im Jahresvergleich um satte 215 Prozent auf 40,2 Millionen Dollar. Der Verlust nahm allerdings auch um knapp 16 Prozent auf 6,6 Millionen Dollar zu. Doch ein Ende des starken Umsatzwachstums scheint nicht in Sicht. Für das laufende Geschäftsjahr zeigte sich Beyond Meat zuversichtlich und stellte Erlöse in Höhe von 210 Millionen Dollar in Aussicht. Das wären 140 Prozent mehr als 2018. Zudem geht das Management davon aus, vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen die Gewinnzone zu erreichen.

Beyond Meat gewinnt außerdem neue Großkunden und hat jüngst eine Partnerschaft mit der US-Restaurantkette PizzaRev feiern können. Allianzen mit Fast-Food-Größen sind für die Fleischersatzhersteller stets gute Nachrichten. Den Aktienkurs von Beyond Meat konnte der Deal keinen weiteren Rückenwind mehr verleihen. Auch zeigen sich andere Schwergewichte der Branche skeptisch. Taco Bell und Shake Shack erklärten kürzlich, derzeit nicht an Produkten von Beyond Meat interessiert zu sein.

Und die Konkurrenz schläft nicht. So gibt es mit Impossible Foods einen weiteren boomenden Spezialanbieter, der etwa durch eine Partnerschaft mit Burger King von sich reden macht. Zudem dringen Lebensmittelriesen wie Nestlé (5:NESN) oder Tyson Foods (NYSE:TSN) in den Markt. Auch Unilever-Chef Alan Jope bezeichnete pflanzenbasierte Ernährung in einem Interview vor einigen Wochen als "Megatrend", weshalb der Konsumgüterkonzern innerhalb seiner Kernmarken vegane und vegetarische Alternativen schaffen möchte.

DAS SAGEN DIE ANALYSTEN:

Dass Beyond Meat eine der erfolgreichsten Börsen-Premieren seit Jahren feiern würde, hätten vorab wohl nur die wenigsten Experten gedacht. Nach dem Gipfelsturm wird die Luft für die Aktie allerdings längst dünner. Die Analysten warnen schon seit Wochen vor Rückschlägen und streichen reihenweise ihre Kaufempfehlungen für das Papier.

Die Aktie des Fleischersatzherstellers habe so deutlich aufgewertet, dass sie kaum noch Aufwärtspotenzial berge, sagte Alexia Howard vom US-Analysehaus Bernstein Research schon im Juni. Auch Ken Goldman von der US-Bank JPMorgan (NYSE:JPM) hält das außerordentlich hohe Umsatz- und Gewinnpotenzial von Beyond Meat für längst eingepreist. Bisher beobachten noch relativ wenige Analysten die Aktie - das höchste Kursziel hat Credit-Suisse-Experte Robert Moskow mit 125 Dollar ausgerufen. Selbst das bedeutet jedoch ein Kursrisiko von rund einem Viertel.

Bei allem Geschäftspotenzial von Beyond Meat halten Analysten sie also für schlichtweg zu hoch bewertet, auch wenn sie dem Unternehmen weiterhin große Schritte zutrauen. Der Anteil von Fleischersatzprodukten könnte mittelfristig rund 7,7 Prozent des gesamten Fleischmarktes von 100 Milliarden Dollar ausmachen, glaubt Moskow. Beyond Meat sei hier mit immer neuen Produkten und einer starken Marke in aussichtsreicher Position. Auch Bernstein Research sieht Beyond Meat als Vorreiter einer neuen Welle von pflanzenbasierten Fleischprodukten. Dieser Trend könne sich obendrein auf Unternehmen auswirken, die ihr Geld mit Tierfutter oder Agrarchemie verdienen - wie etwa Bayer (DE:BAYGN) oder auch der Spezialchemiekonzern Evonik (DE:EVKn).

DAS MACHT DIE AKTIE:

Beyond Meat startete mit dem Börsengang Anfang Mai einen regelrechten Höhenflug an der US-Börse Nasdaq. Der Ausgabepreis der Aktie lag bei 25 Dollar, am Ende des ersten Handelstages war der Kurs schon um fast 150 Prozent gestiegen. Insgesamt gab Beyond Meat 9,63 Millionen Aktien aus und nahm damit 241 Millionen Dollar ein. Und die Anleger hatten auch in der Folge Appetit auf Beyond Meat: Bis Mitte Juni stieg der Kurs kurzzeitig sogar über 200 Dollar.

Mittlerweile ist die Euphorie aber gedämpft. Die Aktie bewegte sich jüngst eher seitwärts und ist aktuell nach einigen Rückschlägen etwa 166 Dollar wert. Obwohl der Hype also abflaut, ist der Wert aber noch immer deutlich höher als vor dem furiosen Börsengang. So liegt die Marktkapitalisierung von Beyond Meat momentan bei fast 10 Milliarden US-Dollar (8,9 Mrd Euro).

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