Die irische Billigfluggesellschaft Ryanair (IR:RYA) ist in Sorge über die Auswirkungen des Brexit-Votums. Die Entscheidung der Briten, die Europäische Union zu verlassen, werde über einen "beachtlichen Zeitraum" hinweg politische und wirtschaftliche Unsicherheiten in Großbritannien und der EU verursachen, erklärte das Unternehmen am Montag. Dadurch würden wiederum das Wirtschaftswachstum und das Verbrauchervertrauen beschädigt.
Ryanair äußerte sich bei der Vorstellung der jüngsten Quartalszahlen zu dem Ausgang des Referendums im Juni. Dass die Mehrheit der Briten für den EU-Austritt stimmte, sei "eine Überraschung und eine Enttäuschung" gewesen. Für das Unternehmen ergäben sich dadurch "erhebliche Risiken" für den weiteren Jahresverlauf.
Als Konsequenz aus dem Brexit-Votum will Ryanair den Angaben zufolge seine Wachstumsbemühungen weg vom Vereinigten Königreich verlagern und sich stärker auf die übrigen EU-Länder konzentrieren. Mit dem Winterflugplan werde die Zahl der Verbindungen zum Londoner Flughafen Stansted reduziert; es würden aber alle Routen beibehalten.
Für das Quartal von April bis Juni, das erste im Ryanair-Geschäftsjahr, verbuchte die Fluggesellschaft einen Nettogewinn von 256 Millionen Euro, das war ein Plus von vier Prozent. Der Umsatz legte um zwei Prozent auf 1,68 Milliarden Euro zu. Das Geschäft sei belastet gewesen "von anhaltender Marktvolatilität wegen terroristischer Ereignisse und wiederholter Streiks der Fluglotsen" sowie vom schwachen britischen Pfund, erklärte das Unternehmen.
Die Anleger zeigten sich dennoch zufrieden mit den Zahlen: Die Ryanair-Aktie legte am Montagmorgen an der Börse in Dublin um gut sechs Prozent zu.