FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Piëch-Biograf Wolfgang Fürweger sieht in dem Bruch des VW-Patriarchen mit Konzernchef Martin Winterkorn rein fachliche Gründe. "Piëch agiert sehr rational und weniger emotional als manche gerne glauben", sagte der Österreicher der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. Statt persönlicher Gründe sieht Fürweger Probleme bei der Hausmarke VW Pkw als Auslöser. "Es ist schon ein bisschen Stillstand eingetreten", sagte er.
Die Kernmarke rund um Golf und Passat kann in den USA nicht mit der Konkurrenz mithalten, ihr Gewinn liegt gemessen am Umsatz weit hinter den Zielen für 2018. Fürwegers Vermutung: "Vielleicht vermisst Piëch bei Winterkorn die Fähigkeit, einen strategischen Weitblick in die Realität umsetzen zu können." Piëch ist Großaktionär und Aufsichtsratschef bei VW. Winterkorn gilt als sein "Ziehsohn" - und wurde als Nachfolger Piëchs an der Spitze des Aufsichtsrates gehandelt. Doch der Patriarch (77) entzog Winterkorn (67) öffentlich das Vertrauen. Dem "Spiegel" sagte Piëch: "Ich bin auf Distanz zu Winterkorn".