BASEL (dpa-AFX) - Folge von Lehman-Pleite und Schuldenkrisen: Der Markt für Banken wird zunehmend nationaler. Die Finanzinstitute trauen sich über die Grenzen hinweg immer seltener über den Weg und vergeben auch immer weniger Kredite im Ausland. Die grenzüberschreitenden Forderungen der Finanzinstitute sind im dritten Quartal 2013 erneut gesunken, wie aus dem am Sonntag veröffentlichten Quartalsbericht der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) in Basel hervorgeht. Die Forderungen der Banken untereinander gingen dabei so stark zurück wie seit dem zweiten Quartal 2012 nicht mehr.
Das Volumen der grenzüberschreitenden Interbankenkredite inklusive der konzerninternen Forderungen einzelner Töchter ist den BIZ-Berechnungen zufolge seit Ende März 2008 um ein Viertel auf 17 Billionen Dollar gesunken. Der stärkste Rückgang war dabei in Europa zu beobachten. Banken mit einem Sitz in der Eurozone waren dabei für zwei Drittel des Rückgangs verantwortlich. Dies sei eine Folge der diversen Finanzkrisen zwischen 2007 und 2009 und den nachfolgenden finanziellen Problemen in der Eurozone.
Gerade nach der Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers im September 2008 ist das gegenseitige Vertrauen der Banken untereinander deutlich geringer geworden. Notenbanken weltweit mussten mit zahlreichen Notmaßnahmen dafür sorgen, dass die Banken liquide blieben. Die bis zur Krise gut funktionierenden Geldmärkte waren teilweise zum Stillstand gekommen. In der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich sind die wichtigsten Zentralbanken zusammengeschlossen. Dort koordinieren sie ihr Vorgehen für eine größere Stabilität der Finanzmärkte.br