Boston (Reuters) - Sechs Wochen nach dem Amoklauf an einer Schule in Florida mit 17 Toten konkretisiert der weltgrößte Vermögensverwalter Blackrock seine Pläne für ethisch unbedenklichere Anlageprodukte.
In einer Mitteilung an Kunden erklärte Blackrock am Donnerstag unter anderem, man wolle Fonds (ETFs) anbieten, in denen Aktien von zivilen Waffenherstellern und -Verkäufern nicht enthalten sind. Die neuen Produkte seien für große institutionelle Investoren und Pensionskassen gedacht. Der Ausschluss der Waffenhersteller und -Verkäufer solle auch auf bestimmte schon bestehende Produkte ausgeweitet werden. Das könnte zum Rauswurf etwa des weltgrößten Einzelhändlers Walmart aus bestimmten ETFs führen.
Zwar gibt es schon Vermögensverwalter, die zumindest Beschränkungen mit Blick auf Aktien von Waffenherstellern anbieten. Blackrocks Pläne sorgen aber allein schon wegen der schieren Größe des Unternehmens für Aufsehen: Der Konzern verwaltet Anlagen im Volumen von sechs Billionen Dollar. Sollten die neuen Produkte stark nachgefragt werden, könnte das dazu führen, dass die Nachfrage nach Aktien von Waffenherstellern wie American Outdoor Brands und Sturm Ruger sinkt. Blackrock hatte sein Vorhaben im März bereits angekündigt.
Bei dem Amoklauf Mitte Februar in der Gemeinde Parkland in Florida hatte ein mit einem Sturmgewehr bewaffneter 19-Jähriger 17 Menschen erschossen. In den vergangenen Jahren war es zu ähnlichen Taten an anderen US-Schulen gekommen. Nach Parkland hat die Debatte über schärfere Waffengesetze in den USA an Fahrt gewonnen. Landesweit demonstrierten vor allem Jugendliche.