MONTRÉAL-MIRABEL (dpa-AFX) - Der kanadische Flugzeugbauer Bombardier sagt den Rivalen Airbus und Boeing den Kampf an. Am Montag absolvierte die bislang größte Verkehrsmaschine des Herstellers erfolgreich ihren Jungfernflug. Die CSeries tritt in einem lukrativen Markt an, der bislang von den Mittelstreckenjets Airbus A320 und Boeing 737 beherrscht wird.
Bombardier stellt eigentlich Regionaljets her. Mit der CSeries stoßen die Kanadier in die Klasse der 100 bis 149 Plätze großen Maschinen vor. In einer Version mit engerer Bestuhlung und zusätzlich notwendigen Notausgängen über den Flügeln steigt die Kapazität der CSeries sogar auf 160 Plätze an.
Bombardier verspricht den Fluggesellschaften besonders günstige Unterhaltskosten. So soll der Spritverbrauch etwa durch den Einsatz von leichten Verbundmaterialien gesenkt werden. Airbus und Boeing hatten sich gegen Neuentwicklungen entschieden und modernisieren stattdessen derzeit ihre Modelle, unter anderem mit neuen Triebwerken.
Die Lufthansa gehört zu den ersten Kunden der CSeries. Flottenchef Nico Buchholz war beim Jungfernflug am Flughafen Montréal-Mirabel dabei und lobte das Modell als sehr gut geeignet für Strecken innerhalb Europas. 'Es ist leise, es ist spritsparend, es ist alles was wir suchen.' Die kanadische Regierung gratulierte zum erfolgreichen Erstflug.
Mit der Auslieferung der CSeries soll nach früheren Angaben im kommenden Jahr begonnen werden. Die Neuauflagen der Verkaufsschlager von Airbus und Boeing kommen später heraus: Der A320neo ist für 2015 vorgesehen, die 737 MAX soll im Jahr 2017 erscheinen. Bombardier stellt auch Züge her./das/DP/he