Investing.com - Die europäischen Märkte haben den Handel am Donnerstag im Minus eröffnet, nachdem die Federal Reserve die Zinsen wie erwartet angehoben hat und die Investoren auf die geldpolitischen Entscheidungen der britischen und der Europäischen Zentralbank abwarten, die im Laufe des heutigen Tages noch bekanntgegeben werden.
Der EURO STOXX 50 fiel um 0,08%, der französische CAC 40 rutschte um 0,02% ab, während der Dax 30 bis 09:30 MEZ 0,15% abgab.
Wie weithin erwartet hat die Fed zum Abschluss ihrer geldpolitischen Sitzung am Mittwoch den Leitzins um 0,25% auf 1,50% angehoben.
Die Zentralbank änderte nichts an ihren Zinsprojektionen für das nächste Jahr, die drei weitere Zinserhöhungen für sowohl 2018, als auch 2019 vorsehen, was hinter den Erwartungen von vier Zinsschritten im kommenden Jahr zurückblieb.
Finanzaktien boten ein gemischtes Bild. In Frankreich rutschte die Aktie von Societé Generale (PA:SOGN) um 0,43% ab und BNP Paribas (PA:BNPP) gab um 0,11% nach. Anteile der Deutschen Bank (DE:DBKGn) und der Commerzbank (DE:CBKG) sanken um 0,61% bzw. 0,24% an.
Unter den Kreditinstituten des Mittelmeerraums legten Anteilsscheine der italienischen Unicredit (MI:CRDI) um 0,18% zu, während Intesa Sanpaolo (MI:ISP) sich um 0,07% verbilligte. Aktien der spanischen Banken BBVA (MC:BBVA) und Banco Santander (MC:SAN) gaben um jeweils 0,18% und 0,21% nach.
Die Aktie von Safran (PA:SAF) brach um 2,40% ein, nachdem Dassault Aviation am Mittwoch bekanntgab, dass es plane, eine Vereinbarung mit dem Unternehmen zur Entwicklung der Silvercrest Turbine für Geschäftsflugzeuge aufzulösen. Dassault sagte auch, es werde ein neue Projekt mit dem US-Hersteller Pratt & Whitney beginnen.
Atos SE (PA:ATOS) war mit einem Kursverlust von 2,92% ebenfalls unter den Verlierern, nachdem das Unternehmen seine Pläne zur feindlichen Übernahme von Gemalto (AS:GTO) NV bestätigte, obwohl der Aufsichtsrat des Herstellers von Sicherheitssoftware das Angebot von 4,3 Mrd Euro abgelehnt hatte.
In London gab der FTSE 100 0,13% nach, belastet von Capita, deren Aktie um 13,62% abtauchte, nachdem das Outsourcing-Unternehmen mitgeteilt hatte, es sei auf dem Weg sein Gewinnziel für das Gesamtjahr zu erfüllen, aber einige Schwierigkeiten für 2018 andeutete, da der Markt für Großaufträge “verhalten bleibe, insbesondere im öffentlichen Sektor”.
Travis Perkins (LON:TPK) verlor 1,79% an Wert, nachdem die Aktie am Donnerstag von Analysten von J. P. Morgan Chase & Co auf “neutral” herabgestuft worden war.
Finanzaktien waren im ebenfalls unter den Verlustbringern. Die Royal Bank of Scotland (LON:RBS) gab 0,07% ab und Barclays (LON:BARC) Kurs fiel um 0,29%, während die Aktien von Lloyds Banking (LON:LLOY) um 0,62% fielen und HSBC Holdings (LON:HSBA) um 1,29% absackte.
Andererseits gab es im stark gewichteten Bergbausektor meist positive Vorzeichen. Anteile von Rio Tinto (LON:RIO) stiegen um 0,34% und die von BHP Billiton (LON:BLT) legten um 0,76% zu, während Randgold Resources (LON:RRS) und Glencore (LON:GLEN) Kurssprünge von 1,32% bzw. 1,79% machten.
Zudem verdauen die Marktteilnehmer derzeit Meldungen, dass das britische Parlament am Mittwoch für eine Änderung am Gesetz zum Austritt aus der Europäischen Union gestimmt hatte, was eine Niederlage für Premierministerin Theresa May ist, kurz bevor diese heute nach Brüssel zu einem zweitägigen Gipfel abreist.
Für die US-Aktienmärkte deutet sich eine Handelseröffnung mit positiven Vorzeichen an. Der Dow Jones Industrial Average Futures legte um 0,20% zu, der S&P 500 Futures stieg um 0,13%, während der Nasdaq 100 Futures um 0,16% anzog.