Von Dhirendra Tripathi
Investing.com -- Die US-Börsen konnten am Montag keine einheitlich klare Richtung einschlagen. Während Technologieaktien abgestoßen wurden, setzten die Anleger auf Aktien, die für gewöhnlich eng mit der wirtschaftlichen Entwicklung verbunden sind.
Energieaktien (NYSE:XLE) legten dank steigender Ölpreise um mehr als 3 % zu. Die Futures auf die US-Leitsorte West Texas Intermediate erreichten den höchsten Preis seit mehr als zwei Monaten, während der internationale Referenzkontrakt Brent-Rohöl so hoch wie zuletzt im Oktober 2018 gehandelt wurde.
Wall-Street-Unternehmen wie Goldman Sachs (NYSE:GS) glauben, dass die Ölpreise weiter nach oben gehen werden. Goldman hob am Sonntag seine Jahresendprognose für Brent von 80 auf 90 US-Dollar pro Barrel an.
Nach Ansicht der Bank of America (NYSE:BAC) befinden sich die US-Ölgesellschaften in der "Anfangsphase einer längeren zyklischen Erholung". Zu den Top-Energieaktien des Unternehmens gehören Exxon Mobil (NYSE:XOM), Occidental Petroleum (NYSE:OXY), APA (NASDAQ:APA) und Diamondback Energy (NASDAQ:FANG).
Auch Finanz- (NYSE:XLF) und Industriewerte (NYSE:XLI) erhielten im Verlauf der Sitzung kräftig Auftrieb. Vor allem die Banken (NASDAQ:KBWB) profitierten von einem Anstieg der Rendite für 10-jährige US-Staatsanleihen auf 1,5 %, womit sie zum ersten Mal seit Monaten wieder dieses Niveau erreichte.
In der vergangenen Woche deutete die Federal Reserve an, dass sie bereits im November mit dem Abbau ihres monatlichen Anleihekaufprogramms beginnen und die Zinssätze im Jahr 2022 anheben könnte, sofern die Wirtschaft weiterhin Fortschritte bei der Erholung von der Pandemie macht.
In einer am Montag veröffentlichten Stellungnahme sagte der Präsident der Minneapolis Federal Reserve Bank, Neel Kashkari, dass die höchste Priorität der Zentralbank darin bestehe, dafür zu sorgen, dass Millionen arbeitsloser Amerikaner einen Arbeitsplatz finden.
"Die Amerikaner wieder in Arbeit zu bringen... das hat für mich oberste Priorität", sagte Kashkari auf dem Community Foundations Leading Change Fall Forum, wie Reuters berichtete.
Kashkari meinte außerdem, dass die Fed die Inflation genau beobachten werde und dass die jüngsten hohen Messwerte nicht auf eine dauerhaft höhere Inflation hindeuten. "Wir wollen nicht auf kurzfristige Preisbewegungen überreagieren."
In dieser Woche stehen eine Reihe von Wirtschaftsdaten an, die den Anlegern Aufschluss über den Stand der Konjunkturerholung geben können, darunter Indikatoren zur Inflation, zum verarbeitenden Gewerbe und zu den Anträgen auf Arbeitslosenunterstützung. Für ein wenig Dramatik sorgt die Tatsache, dass der Kongress in dieser Woche ein Gesetz zur Finanzierung der Regierung verabschieden muss, sonst droht ein Zahlungsausfall und die Schließung der Regierungsgeschäfte.
Der marktbreite S&P 500 steuert derweil auf das Ende einer siebenmonatigen Gewinnserie zu.
Hier sind drei Dinge, die den Markt heute beeinflussen könnten:
1. Chip-Sektor
Micron Technology (NASDAQ:MU), ein Hersteller von Chips und Datenspeichertechnologie, wird voraussichtlich im vierten Quartal einen Gewinn pro Aktie von 2,33 US-Dollar bei einem Umsatz von 8,22 Milliarden US-Dollar ausweisen. Mit Spannung werden Analysten auf Aussagen des Unternehmens zu der weltweiten Chip-Knappheit warten.
2. Verbrauchervertrauen
Das Verbrauchervertrauen dürfte sich im laufenden Monat verbessert haben. Analysten erwarten eine Zunahme des vom Conference Board ermittelten Verbrauchervertrauens auf 114,5 gegenüber 113,8 im August. Der Bericht steht um 16.00 Uhr zur Veröffentlichung an.
3. Hauspreise
Der S&P/Case-Shiller-Hauspreisindex misst die Veränderung der Verkaufspreise von Einfamilienhäusern in 20 Großstadtregionen. Der Index ist im Juli auf 20% gestiegen, gegenüber 19,1% im Vormonat. Die Daten werden um 15.00 Uhr MEZ veröffentlicht.