Von Dhirendra Tripathi
Investing.com -- Angesichts schwacher Daten zur Verbraucherstimmung und steigender Renditen für US-Staatsanleihen stürzten die Aktien, besonders aus dem Technologiesektor, am Dienstag ab.
Der Nasdaq Composite fiel um 2,83% auf 14.546,68 Punkte und erlebte damit seinen schlechtesten Tag seit März. Der S&P 500 verlor 2,04% und schloss bei 4.352,63 Punkten. Der Dow Jones Industrial Average gab um 569,38 Punkte bzw. 1,63% nach und beendete den Handel bei 34.299,99 Punkten.
Die Aktien von Facebook (NASDAQ:FB) fielen um 3,6% und die der Google-Mutter Alphabet (NASDAQ:GOOGL) um 3,7%. Apple (NASDAQ:AAPL) und Amazon (NASDAQ:AMZN) sanken jeweils um mehr als 2%.
Aufgrund der immensen Marktkapitalisierung, die diese Aktien auf sich vereinen, wirkten sich die Kursbewegungen erheblich auf die großen Indizes aus, was auch ein starker Tag des relativ kleinen Energiesektors (NYSE:XLE) nicht wettmachen konnte.
Das Verbrauchervertrauen fiel in diesem Monat unerwartet auf den niedrigsten Stand seit Februar. Grund dafür war ein erneutes Aufflammen der Covid-19-Pandemie, die den Aufschwung der Wirtschaft gefährdet.
Gleichzeitig streiten sich die Abgeordneten in Washington über die Schuldenfrage des Landes und darüber, ob die Finanzierung über Donnerstag hinaus verlängert und die Schuldengrenze angehoben oder ausgesetzt werden soll. Die Aussicht auf einen Zahlungsausfall der USA und höhere Steuern, um die geplanten Bundesausgaben in Höhe von Billionen Dollar zu finanzieren, belasten die Stimmung ebenfalls.
In Verbindung mit einem steigenden Handelsbilanzdefizit und einem erwarteten Rückgang der Fahrzeugverkäufe schüren die jüngsten Entwicklungen die Sorge um die Verfassung der Konsumausgaben des Landes, die für das Wirtschaftswachstum von zentraler Bedeutung sind.
Die zehnjährige US-Rendite sprang auf etwa 1,56 %, wodurch Technologie- und Wachstumswerte unter Druck gerieten, während sich die Anleger in Value-Aktien flüchteten. Höhere Zinsen machen die künftigen Ertragsaussichten dieser Unternehmen für Anleger weniger attraktiv.
"Bei steigenden Zinsen nimmt die Bedeutung der kurzfristigen Cashflows für die Bewertungen zu, was zumindest kurzfristig zu einer relativen Underperformance von Aktien mit längerer Duration, wie z.B. Tech, führt", so Chris Hussey von Goldman Sachs (NYSE:GS) in einer Notiz vom Dienstag.
"Auf längere Sicht dürfte diese Dynamik jedoch nicht anhalten, da technologische Umwälzungen und Anpassungen den Anlegern weiterhin neue Wachstumschancen eröffnen dürften", so Hussey.
Die US-Notenbank Fed bereitet sich außerdem auf eine Drosselung ihrer Stimulus-Maßnahmen vor. Geplant ist zunächst ein Zurückfahren der monatlichen Wertpapierkäufe im Laufe dieses Jahres und eine mögliche Anhebung der kurzfristigen Zinsen im nächsten Jahr.
Gleichwohl sagte der Fed-Chef Jerome Powell am Dienstag vor dem Bankenausschuss des Senats, die US-Wirtschaft sei noch weit davon entfernt, die Maximalbeschäftigung zu erreichen.
1. Showdown in Washington
Der Kongress muss eine Lösung finden, um die Finanzierung der US-Regierung über den Donnerstag nach Mitternacht hinaus zu verlängern, sonst droht die Schließung der Behörden und damit die Gefahr eines Zahlungsausfalls, warnten mehrere Politikexperten und leitende Angestellte. In der Nacht zum Montag hatten die Republikaner im Senat einen Versuch abgelehnt, die Finanzierung bis Dezember zu verlängern und die Schuldengrenze bis zum nächsten Jahr auszusetzen. Den Demokraten bleibt nichts anderes übrig, als sich weiterhin um eine Einigung zu bemühen.
2. Verkäufe ausstehender Häuser
Die National Association of Realtors wird am Mittwoch Daten zu den ausstehenden Hausverkäufen für August veröffentlichen. Nach Schätzungen der von Investing.com befragten Analysten dürften sie im Vergleich zum Vormonat um 1,4% ansteigen, nach einem Rückgang von 1,8% im Juli. Die Daten werden um 16.00 Uhr MEZ veröffentlicht.
3. Öl-Ausblick
Die Öllagerbestände in den USA dürften Schätzungen von Analysten zufolge in der Woche bis zum 24. September um 1,652 Millionen Barrel gesunken sein, nach einem Rückgang in der Woche zuvor. Das API hatte allerdings am gestrigen Abend einen unerwarteten Anstieg der Reserven gemeldet. Angesichts der sinkenden Lagerbestände bewegen sich die Ölpreise in der Nähe ihrer Drei-Jahres-Hochs, und die Analysten haben ihre Preisziele sowohl für WTI Futures als auch für Brent Oil Futures erhöht. Die Daten werden um 16.30 Uhr veröffentlicht.