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Börse Frankfurt-News: Doch keine Rezession? (Wochenausblick)

Veröffentlicht am 27.10.2014, 10:54
Börse Frankfurt-News: Doch keine Rezession? (Wochenausblick)

n FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 27. Oktober 2014. Ein Teil der heftigen Kursverluste ist bereits wieder wettgemacht, nun wird gehofft, dass sich der Oktober in seiner letzten Woche noch einmal von seiner besseren Seite zeigt.

So schnell lassen sich die Bullen nicht unterkriegen: Über 600 Punkte oder 7,6 Prozent hat der DAX seit Monatsmitte zugelegt - und die Zeichen stehen weiter auf Grün. "Es ist die Erkenntnis, dass Konjunktursorgen im Fall der USA überzogen waren und dass der Euroraum - mit der Erholung der Einkaufsmanagerindizes - um eine Rezession herumkommt", kommentiert Claudia Windt von der Helaba.

Zugleich sei die Hoffnung gestiegen, dass die US-Notenbank eher später als früher an der Zinsschraube drehen wird. So notiert der DAX am Montagmorgen bei gut 9.030 Punkten nach 8.987,80 Punkten zum Handelsschluss am Freitagm und damit gut ein halbes Prozent im Plus.

Stresstests wie erwartet

Nach Ansicht von Berndt Fernow von der LBBW dürfte mit den Ergebnissen des Bankenstresstests eine Unsicherheitsquelle wegfallen. Auch die Konjunkturindikatoren könnten an den Börsen für Beruhigung sorgen, außerdem habe die Berichtssaison einen "konstruktiven Verlauf" genommen. Fernow warnt aber vor zu viel Euphorie: "Bei Kursanstiegen werden genügend Verkäufer bereitstehen, um den Elan zu bremsen."

Wie am gestrigen Sonntag bekannt wurde, sind beim Stresstest der EZB 25 der insgesamt 130 untersuchten Banken in der Eurozone durchgefallen, viele davon haben ihre Eigenkapitalbasis in diesem Jahr aber bereits gestärkt. Es bleiben 13 Banken, die noch knapp zehn Milliarden Euro auftreiben müssen.

Technik zeigt Schwächezeichen

Auch aus technischer Sicht ist noch lange nicht ausgemacht, dass es weiter nach oben geht: Laut Christian Schmidt von der Helaba hat der DAX am Donnerstag eine lange weiße Kerze ausgebildet, die Tagesschlusskurse lagen also deutlich über den Eröffnungskursen. Am Freitag sei dann ein "Spinning Top" gefolgt, bei dem Bullen und Bären sich die Waage halten. "Diese Konstellationen werden in der Regel als Schwächezeichen interpretiert", erklärt Schmidt.

Dazu passend sei auch der RSI-Hybrid unter die 50er-Marke gefallen, wodurch das nachlassende Momentum dokumentiert werde. "Damit einhergehend muss verstärkt wieder mit einem Test der Unterstützungen im Bereich von 8.903 und 8.880 Zählern gerechnet werden." Sollte wider Erwarten der Aufwärtsimpuls fortgesetzt werden, finde sich bei 9.123 Zählern ein massiver Widerstand.

Rückenwind für weiteren Anstieg

Jörg Scherer von HSBC Trinkaus ist optimistischer. Wie er erläutert, hat zum Wochenschluss die 200-Stunden-Linie bei aktuell 9.091 Punkten einen weiteren Durchmarsch der Bullen zunächst verhindert. "Erst ein Sprung über diese Glättungslinie ebnet den Weg für weitere Kursgewinne." Im Erfolgsfall rutsche zunächst das Tief vom April bei 9.167 Punkten zusammen mit der oberen Begrenzung des Abwärtsgap vom Oktober bei 9.186 in den Fokus. "Die Vorzeichen, dass der deutsche Leitindex sich weiter Richtung Norden durchschlägt, stehen dabei gut." So liefere die inverse Schulter-Kopf-Schulter-Formation den nötigen Rückenwind für einen Anstieg um rund 500 Punkte. Schwieriger werde es hingegen, wenn ein Rücksetzer unter 8.872/50 erfolge. "Kurzfristig dürfte das aber das unwahrscheinlichere Szenario darstellen."

Warten auf den Fed-Entscheid

Mit Spannung erwartet wird in dieser Woche vor allem die US-Notenbanksitzung. Nach Ansicht der HSH Nordbank sollte sich die Fed nicht beirren lassen. "Es war zu erwarten, dass der Aufschwung in den USA nicht völlig reibungslos abläuft. Mit jeder nicht ganz so positiven Nachricht ist aber nicht gleich die komplette geldpolitische Ausrichtung in Frage zu stellen", meint Sintje Boie. Die Konjunkturindikatoren deuteten auf einen soliden Aufschwung hin, ein Schlingerkurs der Fed führe nur zu höherer Unsicherheit an den Finanzmärkten.

Wichtige Konjunktur- und Wirtschaftsdaten

Montag, 27. Oktober

10.00 Uhr. Deutschland: ifo-Geschäftsklima Oktober.

Mittwoch, 29. Oktober

19.00 Uhr. USA: Zinsentscheid der US-Notenbank. Die DekaBank geht davon aus, dass die US-Notenbank trotz der erhöhten Volatilität an den Finanzmärkten ihr Anleiheankaufprogramm offiziell beenden wird. Außerdem werde sich die Fed vermutlich zum Thema Zinserhöhung äußern.

Donnerstag, 30. Oktober

9.55 Uhr. Deutschland: Arbeitslosenzahlen Oktober. Laut HSBC Trinkaus planen die Unternehmen trotz der sich zuletzt leicht eintrübenden konjunkturellen Perspektiven, weiterhin Beschäftigung aufzubauen. Die Arbeitslosenquote dürfte den Analysten zufolge bei 6,7 Prozent verbleiben, das entspricht den Konsensschätzungen.

13.30 Uhr. USA: BIP drittes Quartal. Nach Einschätzung von HSBC Trinkaus hat sich das BIP-Wachstum im dritten Quartal zwar deutlich von annualisiert 4,6 Prozent auf 2,6 Prozent abgeschwächt abgeschwächt, das zweite Quartal sei allerdings durch Aufholeffekte nach einem kalten Winter nach oben verzerrt worden. Der Konsens liegt bei 3 Prozent. Für die kommenden Quartale geht die Bank davon aus, dass die US-Wirtschaft im Durchschnitt mit soliden 2,5 Prozent wachsen wird.

Freitag, 31. Oktober

11.00 Uhr. EU-Verbraucherpreise Oktober. Laut DekaBank ist die Inflationsrate geringfügig auf 0,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Zwar verzeichneten Benzin, Diesel und Heizöl spürbare Preisrückgänge, das sei vor einem Jahr aber auch schon der Fall gewesen. Ein Basiseffekt werde die Kerninflationsrate wohl etwas anheben: So seien im Oktober 2013 die Preise insbesondere von Pauschalreisen ungewöhnlich stark zurückgegangen, dieses Phänomen habe sich in diesem Jahr nicht wiederholt.

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von Anna-Maria Borse, Deutsche Börse AG

© 27. Oktober 2014

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

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