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Börse Frankfurt-News: Kaufgelegenheit ohne Nachfrager (Marktstimmung)

Veröffentlicht am 22.04.2015, 17:27
© Reuters.  Börse Frankfurt-News: Kaufgelegenheit ohne Nachfrager (Marktstimmung)
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FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 22. April 2015. Obgleich der DAX seit der vergangenen Sentiment-Erhebung in der Spitze mehr als fünf Prozent an Wert verloren hat, hält sich das Kaufinteresse der Anleger in Grenzen.

Die ungelöste Schuldenkrise Griechenlands scheint wieder stärker in das Bewusstsein der Anleger gerückt zu sein. Denn während sich die Börsianer in den vergangenen Wochen kaum um die Probleme dieses Landes geschert hatten und der DAX von Allzeithoch zu Allzeithoch marschierte, wurde die sich verschlechternde Situation der Hellenen jetzt als Hauptursache für die jüngste kräftige Korrektur des Börsenbarometers genannt. Seit dem jüngsten Allzeithoch hat der DAX in der Spitze bis zu 5,5 Prozent seines Wertes verloren - damit handelte es sich immerhin um den deutlichsten und schnellsten Rücksetzer des Jahres. Obgleich sich die Kurse zwischenzeitlich noch einmal erholen konnten, hinderten die andauernden Sorgen um Griechenlands Schicksal den DAX daran, seinen gestrigen Ausflug über die 12.000er Marke fortzusetzen.

Obgleich die Abwärtskorrektur des DAX unter anderen Umständen vermutlich als gute Kaufgelegenheit eingestuft worden wäre, blieben die mittelfristig orientierten institutionellen Marktteilnehmer weitgehend untätig. Dabei hatten vor nicht einmal zwei Wochen viele Händler einen derartigen Rücksetzer geradezu herbeigesehnt. Der Börse Frankfurt Sentiment-Index hat sich gegenüber der Vorwoche nur geringfügig auf einen Wert von +7 befestigt. Möglicherweise haben nicht nur die Nachrichten über die Probleme Griechenlands die Akteure von einem Einstieg auf (vermeintlich) günstigem Niveau abgehalten. Vielmehr sind vor dem Treffen der Eurofinanzminister am kommenden Freitag die Risiken offenkundig. So warfen zweijährige Anleihen Griechenlands über 30 Prozent Rendite ab, während Papiere mit zehnjähriger Laufzeit mit mehr als 13 Prozent so hoch rentierten wie seit zwei Jahren nicht mehr. Zusätzlich wurde gestern kolportiert, die Europäische Zentralbank erschwere möglicherweise griechischen Banken den Zugang zu Notkrediten. Insofern kann man die Risikoaversion der Börsianer durchaus nachvollziehen.

Privatanleger wechseln die Seite

Auch bei den Privatanlegern, die bereits in der Vorwoche mehrheitlich skeptisch gegenüber dem DAX eingestellt waren und damit vielfach den richtigen Riecher bewiesen hatten, ergaben sich kaum Veränderungen im Stimmungsbild. Der Börse Frankfurt Sentiment-Index von derzeit -3 hat sich gegenüber der Vorwoche gerade einmal um zwei Punkte verbessert - offenbar kam es hier zu Rückkäufen, allerdings nur in geringfügigem Ausmaß.

Per Saldo zeigt die heutige Stimmungsumfrage, dass von den mittelfristig orientierten Akteuren hierzulande derzeit für den DAX zwar wenig Belastendes, aber auch wenig Unterstützendes ausgeht. Denn die im längerfristigen Vergleich auch bei den institutionellen Akteuren bestenfalls neutrale Haltung gegenüber dem DAX würde allenfalls gegen eine deutliche Risikoprämie aufgegeben werden. Mit anderen Worten: Die bisherige Abwärtskorrektur ist bislang zu gering ausgefallen, um größeres unterstützendes Kaufinteresse der von uns befragten Panelteilnehmer zu wecken. Um sich letztlich wieder nachhaltiger zu erholen, bedürfen deutsche Aktien frischer langfristiger Nachfrage, deren Zufluss zumindest aus dem Ausland derzeit etwas ins Stocken geraten zu sein scheint.

von Joachim Goldberg, Goldberg & Goldberg für boerse-frankfurt.de

© 22. April 2015

[1] Der Börse Frankfurt Sentiment-Index bewegt sich zwischen -100 (totaler Pessimismus) und +100 (totaler Optimismus), der Übergang von positiven in negative Werte markiert die neutrale Linie. Die Werte des früheren Cognitrend Bull/Bear-Index sind auf die neue Skalierung umgerechnet worden.

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse (XETRA:DB1Gn) AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.

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