Tokio, 29. März (Reuters) - Die Börse in Tokio hat angesichts der schwindenden Hoffnung auf eine baldige Eindämmung der Atom-Katastrophe erneut Verlust verbucht. Händler sorgten sich zudem um die Auswirkungen der Erdbeben- und Tsunami-Katastrophe auf die Bilanzen der Konzerne. Aktien des Betreibers des Unglücks-AKW Fukushima, Tepco<9501.T>, wurden am Dienstag wegen massiver Verkaufsorder vom Handel ausgesetzt. Einem Zeitungsbericht zufolge erwägt die Regierung, den Stromkonzern vorübergehend zu verstaatlichen. Ein Regierungssprecher wies den Bericht jedoch zurück.
Der Leitindex Nikkei<.N225> notierte 1,4 Prozent im Minus bei 9342 Zählern. Der breiter gefasste Topix Index<.TOPX> lag zwei Prozent tiefer bei 840 Zählern.
Die Situation in Fukushima habe einen großen Einfluss auf den Markt, sagte Kazuhiro Takahashi von Daiwa Securities Capital Markets. Die Handelsaussetzung der Tepco-Aktie schlage auf die Stimmung.
Seit den Naturkatastrophen vor mehr als zwei Wochen haben japanische Aktien knapp elf Prozent verloren. Dagegen gewann der MSCI-Index für asiatische Aktien ohne Japan im selben Zeitraum 2,5 Prozent.
Papiere von Kansai Electric Power<9503.T> gehörten mit Abschlägen von 3,8 Prozent ebenfalls zu den Verlierern. Der Konzern musste das Anfahren zweier Atomreaktoren verschieben, die seit der Fukushima-Katastrophe überholt werden müssen.
(Reporter: Antoni Slodkowski; geschrieben von Axel Hildebrand)