Investing.com - Der britische Energiekonzern BP (LON:BP) erwägt den Verkauf einer Minderheitsbeteiligung an seinem Offshore-Windgeschäft, wie die Nachrichtenagentur Reuters am Freitag unter Berufung auf informierte Kreise berichtete. Der Schritt ist Teil der Bemühungen von CEO Murray Auchincloss, den Fokus des Konzerns im Bereich der erneuerbaren Energien zu schärfen und auf den zunehmenden Druck der Aktionäre zu reagieren. Seit der Einführung des Energie-Transformationsplans im Jahr 2020 sind die Gewinne aus erneuerbaren Energien gesunken, während die Öl- und Gasgeschäfte bessere Margen abwerfen.
Um potenzielle Partner zu finden, habe BP die Bank of America (NYSE:BAC) beauftragt, wie es in dem Bericht weiter heißt. Ziel sei es, die finanziellen Lasten zu verringern, die mit den großen Investitionen in Offshore-Windprojekte verbunden seien. Trotz dieser Umstrukturierung bleibe BP den erneuerbaren Energien und speziell der Offshore-Windenergie treu. In den letzten Monaten hat das Unternehmen u.a. in Solartechnologien, Biokraftstoffe und kohlenstoffarmen Wasserstoff investiert.
Auchincloss, der seit Januar an der Spitze von BP steht, möchte das Unternehmen stärker auf profitablere Geschäftsbereiche ausrichten. Dabei nimmt er Abstand von der Strategie seines Vorgängers Bernard Looney, der stark auf erneuerbare Energien und eine Reduzierung der Öl- und Gasproduktion gesetzt hatte. Schon im Juni hatte BP angekündigt, neue Investitionen in Offshore-Windprojekte auf Eis zu legen. Im September folgte die Nachricht, dass BP sich von seinen Onshore-Windaktivitäten in den USA trennen will.
Insidern zufolge hat BP auch das Ziel aufgegeben, die Öl- und Gasproduktion bis 2030 um 25 Prozent zu senken. Unverändert bleibt jedoch die langfristige Verpflichtung, bis 2050 klimaneutral zu werden.
Ein Sprecher von BP betonte, dass sich die strategische Ausrichtung des Unternehmens seit dem Amtsantritt von Auchincloss nicht geändert habe. Das Ziel sei jedoch, künftig als ein schlankeres, fokussierteres und wertschöpfenderes Unternehmen zu agieren.
Derzeit betreibt BP zwar keine eigenen Offshore-Windparks, hält jedoch Anteile an Projekten in Großbritannien, Deutschland, den USA und Asien. Insgesamt beläuft sich das Projektportfolio des Unternehmens auf eine Kapazität von 9,6 Gigawatt, wie aus dem Bericht hervorgeht.
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