In den letzten zehn Tagen hat sich der Goldpreis um fast 4 % nach oben bewegt, was den bisherigen Jahresgewinn auf satte 32 % bringt. Besonders bemerkenswert ist dieser Anstieg, da er sich in einem Umfeld abspielt, das eigentlich gegen Gold sprechen sollte: Ein stärkerer US-Dollar und steigende US-Anleiherenditen – beides Faktoren, die typischerweise den Goldpreis belasten. Doch warum erlebt Gold trotzdem einen solchen Aufschwung? Ein Blick auf die geopolitischen Spannungen im Nahen Osten sowie die bevorstehenden US-Präsidentschaftswahlen offenbart die Gründe.
Unsicherheit als Treiber der Gold-Rallye
Die jüngsten Kursgewinne spiegeln vor allem die Verunsicherung vieler Marktteilnehmer wider. Angesichts der politischen Lage und der Ungewissheit, was die nächsten Monate bringen, suchen Anleger verstärkt nach sicheren Häfen – und Gold war schon immer einer der attraktivsten Werte in Krisenzeiten. Trotzdem hat der Goldpreis gestern eine kleine Korrektur von über 1 % erfahren, was darauf hindeutet, dass kurzfristige Gewinnmitnahmen stattgefunden haben.
Diese dynamischen Kursbewegungen könnten in den kommenden Wochen durchaus zu einer tieferen Korrektur führen. Ein mögliches Ziel für Verkäufer liegt im Bereich um die 2.600 US-Dollar pro Unze. Doch wer langfristig denkt, sieht hier möglicherweise eine Einstiegschance. Nach dieser jüngsten Korrektur sind bereits wieder Käufer aktiv geworden, die den Goldpreis nach oben treiben – und die 3.000 US-Dollar bis Jahresende ins Visier nehmen.
Welche Rolle spielt die US-Präsidentschaftswahl für die Fed?
Die Wahlen in den USA am 5. November stehen unmittelbar bevor und werfen einen Schatten auf die Märkte. Wenige Tage nach der Wahl trifft sich die Fed zu ihrer nächsten Zinssitzung. Es wird allgemein davon ausgegangen, dass die Zentralbank die Zinsen um 25 Basispunkte senken wird – diese Entscheidung ist bereits zu über 90 % in den Märkten eingepreist. Doch langfristig könnte der Ausgang der Wahl die zukünftige Ausrichtung der Fed beeinflussen.
Donald Trump signalisiert eine mögliche Neuausrichtung der US-Zollpolitik, was steigende Zinsen und höheren Druck auf importierte Waren bedeuten könnte. Sollte Kamala Harris gewinnen, könnte die aktuelle Zinssenkungsstrategie weiter fortgeführt werden. Die Märkte sind unruhig, und der steigende US-Dollar ist ein direktes Ergebnis dieser Unsicherheit – ein Faktor, der die Goldbullen vorübergehend etwas ausgebremst haben könnte.
Goldpreis auf 3.000 US-Dollar: Wie realistisch ist das?
Der jüngste Anstieg hat Gold auf ein neues Hoch von rund 2.750 US-Dollar getrieben, doch der scharfe Rückgang in den letzten Tagen hat Fragen aufgeworfen. Fällt der Preis unter die Marke von 2.700 US-Dollar, könnte dies ein Signal für eine weitergehende Korrektur sein. Trader müssen in diesem Umfeld besonders wachsam sein, denn der Markt befindet sich in einem ständigen Wandel.
Sollte der Kurs jedoch stabil bleiben, sehen viele Marktbeobachter den Bereich zwischen 2.620 und 2.600 US-Dollar als idealen Punkt für einen erneuten Einstieg. Das langfristige Ziel der Käufer bleibt das psychologisch wichtige Niveau von 3.000 US-Dollar. Und sollte die Fed im Laufe des Jahres weitere Zinssenkungen ankündigen, könnte dieses Ziel sogar schneller erreicht werden als gedacht.
OceanaGold (TSX:OGC): Eine Minenaktie mit 35 % Potenzial
Wer neben dem Rohstoff selbst auch von Minenaktien profitieren möchte, sollte einen Blick auf OceanaGold Corporation (OTC:OCANF) werfen. Das Unternehmen betreibt Goldminenprojekte in den USA und auf den Philippinen und konnte im zweiten Quartal dieses Jahres erstmals seit Juni 2023 wieder einen Gewinn ausweisen.
Sollte OceanaGold seine positive Entwicklung im dritten Quartal fortsetzen – die Ergebnisse werden nächsten Monat veröffentlicht – könnte das Unternehmen auf einen anhaltenden Aufwärtstrend zusteuern. Schon in den letzten Monaten zeigte die Aktie eine starke Performance. Laut dem Analyse-Tool InvestingPro besitzt OceanaGold aktuell ein Aufwärtspotenzial von mehr als 36 %.
Fazit
Gold hat sich als sicherer Hafen in einem unsicheren politischen und wirtschaftlichen Umfeld bewährt. Während kurzfristige Rücksetzer und Gewinnmitnahmen immer wieder auftreten können, bleibt das langfristige Bild für Gold positiv. Mit einem potenziellen Ziel von 3.000 US-Dollar pro Unze und der Aussicht auf weitere Zinssenkungen durch die Fed könnte der Goldmarkt in den kommenden Monaten weiterhin attraktiv bleiben. Für Anleger, die nicht nur in den Rohstoff selbst investieren wollen, bieten Minenunternehmen wie OceanaGold spannende Renditechancen – insbesondere wenn sie, wie aktuell, mit einem deutlichen Abschlag gehandelt werden.