Der weltgrößte Brauereikonzern Anheuser-Busch InBev erhöht nach dem deutlichen Wertverlust des Pfunds sein Übernahmeangebot für den britischen Konkurrenten SABMiller (DE:SAB). Pro Aktie sollen nun 45 statt 44 Pfund fließen, wie AB InBev am Dienstag mitteilte. Zuvor hatten sich Anteilseigner von SABMiller zunehmend verärgert gezeigt und sich gegen die Übernahme gewandt.
Mit dem neuen, laut AB InBev endgültigen Angebot wird SABMiller den Angaben zufolge mit 103 Milliarden Dollar (93,82 Milliarden Euro) bewertet. Bei Bekanntgabe des Vorhabens im November waren es noch 121 Milliarden Dollar gewesen. Der Absturz des Pfunds infolge des Brexit-Votums im Juni ließ den Wert zusammenschmelzen.
SABMiller äußerte sich zurückhaltend zu dem neuen Angebot. Dieses werde zur Kenntnis genommen. Die Unternehmensführung werde sich mit den Anteilseignern beraten und den neuen Vorschlag prüfen.
Die Entscheidung der Briten, die Europäische Union zu verlassen, war für den Übernahmeplan zur Unzeit gekommen. Das Geschäft war bereits auf der Zielgeraden, die EU-Kommission und die Wettbewerbsbehörden in den USA, in Südafrika und anderen Ländern hatten grünes Licht gegeben, wenn auch zum Teil mit Auflagen.
Zu AB InBev mit Sitz in Belgien gehören unter anderem Biere wie Budweiser, Corona, Stella Artois, Leffe sowie Beck's und Franzsikaner in Deutschland. SABMiller hat unter anderem Pilsner Urquell im Portfolio sowie in China das meistverkaufte Bier der Welt, Snow.