Washington (Reuters) - Eine Reihe von US-Abgeordneten fordert Strafmaßnahmen gegen Myanmars Militärführung wegen des Vorgehens gegen die muslimische Rohingya-Minderheit.
In einem Brief an das Außenministerium in Washington sprachen sich die mehr als 40 Abgeordneten beider Parteien dafür aus, Reisebeschränkungen wieder in Kraft zu setzen und gezielte Sanktionen für diejenigen vorzubereiten, die für die Verletzungen der Menschenrechte verantwortlich sind. Die Behörden Myanmars "scheinen das zu verleugnen, was passiert", heißt es in dem Schreiben vom Mittwoch. US-Außenminister Rex Tillerson sagte, die USA machten die Militärführung für die Gewalt verantwortlich. Er äußerte sich jedoch nicht dazu, ob die USA Strafmaßnahmen auf den Weg bringen.
Seit Ende August sind nach UN-Angaben fast 600.000 Rohingya in das Nachbarland Bangladesch geflohen. Die Massenflucht hatte am 25. August begonnen, nachdem das Militär mit einer Großoffensive auf koordinierte Angriffe von Rohingya-Extremisten auf die Sicherheitskräfte reagierte. Die Vereinten Nationen und mehrere Staaten werfen dem Militär des überwiegend buddhistischen Landes "ethnische Säuberung" vor. Die Regierung des früher Birma genannten Landes weist dies zurück.
(Reporter: Matt Spetalnick, bearbeitet von Christina Amann. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter den Telefonnummern +49 69 7565 1232 oder +49 30 2888 5168.)