Genf (Reuters) - Die Konzentration des Treibhausgases Kohlendioxid (CO2) hat sich im vergangenen Jahr so schnell erhöht wie noch nie.
Sie sei jetzt so hoch wie seit Millionen Jahren nicht mehr, teilte die UN-Weltorganisation für Meteorologie (WMO) am Montag in Genf mit. Als vor drei bis fünf Millionen Jahren die CO2-Werte diese Höhe hatten, sei die Welt im Schnitt um etwa drei Grad wärmer gewesen, das Eis in Grönland und Teilen der Antarktis sei geschmolzen, und der Meeresspiegel habe 10 bis 20 Meter höher gelegen. Im Jahr 2016 legte die CO2-Konzentration laut WMO 50 Prozent schneller zu als im Schnitt der vergangenen zehn Jahren. CO2 ist das Haupt-Treibhausgas. Auch die Konzentration anderer Treibhausgase wie Methan erhöhten sich, wenn auch nicht in dem Tempo wie CO2.
Die Daten wurden rund eine Woche vor der Weltklimakonferenz in Bonn veröffentlicht. Deutschland ist organisatorischer Gastgeber für die Fidschi-Inseln, die die Präsidentschaft innehaben und besonders von der Erderwärmung und dem Anstieg des Meeresspiegels bedroht sind.
Die Bonner Konferenz könnte auch einen Einfluss auf die Koalitionsgespräche haben, bei denen sich Union, FDP und Grünen über das Thema Klimaschutz in der vergangenen Woche nicht verständigen konnten. Bundeskanzlerin Angela Merkel wird voraussichtlich Mitte November bei der zweiwöchigen Konferenz sprechen und muss sich dann auch zu den deutschen Klimazielen äußern. Nach bisherigem Stand wird Deutschland die selbst gesteckten Ziele für 2020 deutlich verfehlen.