Die britische Airline-Gruppe IAG hat zum zweiten Mal in diesem Jahr ihre Gewinnprognose gesenkt. Die Mutter von British Airways, Iberia, Vueling und Aer Lingus erklärte am Freitag, sie rechne in diesem Jahr mit einem operativen Gewinn von 2,5 Milliarden Euro. Das wären zwar 7,0 Prozent mehr als 2015, aber weniger als die Zehn-Prozent-Steigerung, die IAG noch im Juli erwartet hatte. Schuld sei die Brexit-Entscheidung Ende Juni und der darauffolgende Fall der britischen Währung, erklärte IAG.
Anfang Oktober hatte bereits die Billig-Fluglinie Ryanair (IR:RYA) ihre Gewinnprognose wegen des schwächelnden Pfunds nach unten korrigiert. Auch Easyjet (LON:EZJ) gab bereits eine Gewinnwarnung aus. IAG weist seine Bilanz in Euro aus - viele Tickets verkauft die British-Airways-Mutter aber in britischen Pfund.
IAG-Chef Willy Walsh erklärte am Freitag, im dritten Quartal von Juli bis Ende September habe ein "sehr bedeutender negativer Währungseffekt" zu Buche geschlagen. Auch die zahlreichen Anschläge in Europa und Streiks schmälerten dem Unternehmen zufolge den Gewinn. Auf der anderen Seite sorgten die niedrigen Preise für Kerosin für Kostenersparnisse.
Insgesamt ging der operative Gewinn im dritten Quartal nur leicht um 3,6 Prozent auf 1,153 Milliarden Euro zurück, der Umsatz um vier Prozent auf knapp 6,5 Milliarden Euro. Der Nettogewinn stieg auch wegen niedrigerer Steuern um zehn Prozent im Vorjahresvergleich auf 930 Millionen Euro.