Berlin, 11. Mai (Reuters) - Der Bund will die Deutsche Bahn DBN.UL mit einem Zuschuss von fast sieben Milliarden Euro über die Corona-Krise retten. Mit dieser Eigenkapital-Erhöhung sollen mehr als die Hälfte des erwarteten Schadens von bis zu 13,5 Milliarden Euro ausgeglichen werden, heißt es in einem Konzeptpapier von Bahn, Verkehrs- und Finanzministerium, das der Nachrichtenagentur Reuters am Montag vorlag. Eine erste Tranche von 4,5 Milliarden Euro solle demnach schon in den nächsten Wochen fließen. Voraussetzung sei aber, dass die EU-Kommission dem im Rahmen einer Beihilfe-Prüfung zustimme. Dies gilt wegen möglichen Einflusses auf den Wettbewerb auf der Schiene nicht als sicher.
Bis 2024 rechnet das Unternehmen mit Einbußen zwischen elf und im schlechteren Szenario von 13,5 Milliarden Euro. Bis zu fünf Milliarden Euro sollen allein bei der Bahn in Deutschland durch Sparen bei Personal und Sachaufwand aufgebracht werden. Die Führungskräfte würde so in diesem Jahr auch auf ihre Boni verzichten, heißt es in dem Papier, über das zuerst die "Funke Mediengruppe" berichtet hatte. Ferner soll der bisherige Schuldendeckel des Staatskonzerns von gut 25 Milliarden Euro aufgehoben werden. Die Bahn werde 2020 daher Anleihen im Wert von drei Milliarden Euro ausgeben. Die bisher geplanten Hybrid-Anleihen, die bilanziell nicht als Schulden galten, wird es wegen der höheren Zinssätze in der Corona-Krise nicht geben.
Investitionen und die Rekrutierung von Personal sei kein Schwerpunkt des Sparpakets, heißt es weiter. Die Klimaziele mit der Verkehrsverlagerung auf die Schiene wolle man weiter erreichen.
Das Konzept muss in Teilen vom Bundestag und vom Aufsichtsrat der Bahn gebilligt werden. Dieser wollte am Freitag tagen.