BERLIN (dpa-AFX) - Nach der Absage des vorgesehenen Testbetriebs am künftigen Hauptstadtflughafen verlangt der Bund baldige Klarheit über die weiteren Planungen. Die Geschäftsführung müsse möglichst schnell ein Konzept präsentieren, aus dem sich klar ablesen lasse, wie es weitergehe, sagte ein Sprecher des Bundesverkehrsministeriums am Freitag in Berlin. Dieses solle möglichst zur Aufsichtsratssitzung im April vorliegen und verbindliche Aussagen etwa zum Zeithorizont, weiteren Schritten und den Kosten machen.
Dass der zum 1. Juli geplante Testbetrieb am Nordflügel des Airports auch an fehlender Unterstützung im Aufsichtsrat gescheitert sei, wies der Sprecher zurück. 'Für diesen Testbetrieb war immer die Geschäftsgrundlage, dass eine Genehmigung vorliegen muss.' Diese Genehmigung liege aber bis heute nicht vor.
Flughafenchef Hartmut Mehdorn hatte am Donnerstag den Plan gestoppt, künftige Abläufe in einem Seitenflügel des Terminals mit wenigen Flügen zu testen. In einem Mitarbeiterbrief verwies er auch auf mangelnde Unterstützung im Aufsichtsrat. Der Bund ist neben Berlin und Brandenburg Flughafen-Gesellschafter.
Welche Auswirkungen das Aus für den Testbetrieb auf die Zeitplanungen habe, könne er nicht sagen, sagte der Ministeriumssprecher. Schon vor dieser Entscheidung habe kein verbindliches und schlüssiges Gesamtinbetriebnahmekonzept vorgelegen. Auf die Frage, wie das Ministerium die Arbeit Mehdorns beurteile, sagte der Sprecher: 'Die Sachlage ist, der Flughafen hat noch nicht eröffnet.'/sam/DP/kja