BERLIN (dpa-AFX) - Die Bundeswehr soll für rund acht Milliarden Euro ein neues Luftabwehrsystem und vier moderne Mehrzweckkampfschiffe erhalten. Aus dem Verteidigungsministerium hieß es am Dienstag, dies sei, anders als bei früheren Rüstungsprojekten, eine "realistische Kostenschätzung". Rund vier Milliarden soll allein das neue Luftabwehrsystem "Meads" kosten, das ab 2025 die bisher von der Bundeswehr genutzten "Patriot"-Einheiten ablösen soll.
Die Komplexität der Bedrohung aus der Luft habe zugenommen, sagte der Generalinspekteur der Bundeswehr, General Volker Wieker, in Berlin. Dazu gehörten auch Kampfdrohnen und Angriffssysteme, die mit High-Tech-Täuschkörpern ausgestattet seien. "Wir haben uns deswegen für ein zukunftsfähiges System entschieden", fügte er hinzu. Der Vertrag für das Luftabwehrsystem soll nach bisheriger Planung im April 2016 unterzeichnet werden. Die Beschaffung der Schiffe wird jetzt erst europaweit ausgeschrieben. Das erste von vier MKS-180-Schiffen soll voraussichtlich 2023 geliefert werden. Die modular aufgebauten Schiffe sollen Angriffe unter Wasser, auf dem Wasser und in der Luft abwehren können.