China galt lange Zeit als Land der Billigkopien, ob bei Handtaschen oder Unterhaltungselektronik. Auch Autos machten dabei keine Ausnahme. Der SUV Jiangling Landwind etwa erwies sich vor 13 Jahren wegen seines miserablen Crashverhaltens buchstäblich als „China-Kracher“, wie man bei Welt Online schreibt. Nun aber haben deutsche Journalisten den neuen BYD (F:1211) Tang, einen siebensitzigen SUV, auf dem Nürburgring testen können – und was soll man sagen? Der Wagen aus dem Reich der Mitte riss die Tester aus ganz anderen Gründen aus den Sitzen.
Abstandsradar und Notbremsfunktion
Design und Qualität hätten sich sich enorm verbessert, erreichten mittlerweile westliche Standards, heißt es in dem Bericht. Von Raubkopie keine Spur – wenn man davon mal absieht, dass Entwicklungsgrößen, Manager und Designer deutscher Premium-Marken von den Chinesen abgeworben wurden. Wolfgang Egger, ehemaliger Audi-Designer, ist etwa für die Optik des BYD Tang verantwortlich. „Cooles Design“ sei einer der häufigsten Kommentare am Nürburgring gewesen, womit meist die nach hinten offene Fenstergrafik der C-Säule gemeint war, so Welt online. Abstandsradar, Rückfahrkamera, Spurhaltung, Totwinkelwarnung und Notbremsfunktion seien zudem serienmäßig an Bord. Im Crash-Verhalten will man internationalen Standards genügen.
530 PS aus drei Motoren
Seine eigentliche Stärke sitzt beim BYD allerdings woanders: Der Tang ist ein Plug-in-Hybrid mit einer Systemleistung von sagenhaften 530 PS und üppigen 950 Newtonmeter Drehmoment. 200 PS kommen dabei vom Verbrenner, 150 von der vorderen und 180 PS von einer zusätzlichen hinteren E-Maschine, heißt es. Nur 4,5 Sekunden sollen für den Sprint von null auf 100 km/h vergehen. „Das ist Porsche-Niveau“, lobt der Tester. Zudem soll der BYD Tang derart ausgestattet bis zu 100 Kilometer rein elektrisch fahren können. In China wurden somit trotz des für dortige Verhältnisse happigen Preises von mindestens 32.000 Euro seit Markteinführung im Sommer bereits 80.000 Einheiten verkauft.
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Ein Beitrag von Achim Graf.
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