Investing.com - Wegen des Booms bei Elektroautos in China und der Hoffnung der Anleger auf eine saubere Zukunft hat die BYD-Aktie (HK:1211) mit 260,40 HKD den höchsten Stand seit Mitte Januar erreicht. Damit notiert das Papier nur knapp unter dem am 13. Januar erreichten Rekordhoch von 268 Hongkong-Dollar. Zum Handelsschluss in Hongkong ging der nach Unternehmenswert viertgrößte Autobauer der Welt, hinter Tesla (NASDAQ:TSLA), Toyota (T:7203) und Audi, mit einem Kursplus von 1,80 Prozent zu 248,40 HKD aus dem Handel.
Der Hersteller von Elektrofahrzeugen, dessen Aktien sowohl in Hongkong als auch in Shenzhen (SZ:002594) gehandelt werden, teilte am Donnerstag in einer Mitteilung an die Hongkonger Börse mit, dass man 133 Millionen neue Aktien zu einem Preis von 225 Hongkong-Dollar platzieren will. Das entspricht einem Abschlag von 7,9 Prozent gegenüber dem Schlusskurs vom Mittwoch. Die neuen Aktien machen 14,5 Prozent der bestehenden Aktien aus, die derzeit in Hongkong gehandelt werden, und 4,88 Prozent des gesamten Stammkapitals.
"Das Unternehmen wird durch technologische Innovationen einen beschleunigten Ersatz von Kraftstofffahrzeugen durch Fahrzeuge mit neuer Energie sowie einen Sprung von traditionellen Fahrzeugen zu intelligenten Fahrzeugen durch seine Software- und Hardware-Verbesserungen im Bereich der automobilen Intelligenz erreichen", sagte BYD (F:1211) mit Sitz in Shenzhen. "Das Unternehmen wird seine Produktionskapazitäten für Energiebatterien weiter erhöhen und die Produktion chinesischer Batterieprodukte bei globalen Automobilherstellern fördern."
Der Aktienverkauf findet zu einem Zeitpunkt statt, an dem Peking auf mehr umweltschonende Fahrzeuge auf Chinas Straßen drängt. Bis 2025 soll jeder fünfte Neuwagen entweder rein elektrisch, mit Hybrid- oder Brennstoffzellenantrieb betrieben werden. Das geht aus dem Entwicklungsplan für New Energy Vehicles (NEVs) hervor, der für einen Zeitraum bis 2035 angelegt ist. China ist der weltweit größte Markt für NEVs. Der NEV-Absatz ist im vergangenen Jahr trotz Konsumflaute und gedämpfter Stimmung infolge der Coronavirus-Pandemie um 12 Prozent auf 1,2 Millionen Einheiten gestiegen.
Der Nettoerlös aus der Aktienplatzierung soll sich auf etwa 29,8 Mrd. Hongkong-Dollar (3,9 Mrd. Dollar) belaufen. Das Geld will BYD zur Aufstockung des Betriebskapitals, zur Rückzahlung von Verbindlichkeiten und für Investitionen in Forschung und Entwicklung verwenden.
Zuletzt hat Xpeng (NYSE:XPEV) über die Börse rund 2,5 Milliarden Dollar eingesammelt, Nio 3,1 Milliarden Dollar im Dezember, wie Bloomberg berichtete. Xpeng, das von Alibaba (NYSE:BABA) und Foxconn unterstützte Unternehmen, teilte am vergangenen Dienstag außerdem mit, dass sich das EV-Start-up eine Kreditlinie in Höhe von 12,8 Mrd. Yuan (1,98 Mrd. Dollar) von großen chinesischen Finanzinstituten (China Development Bank, Bank of China und der Agricultural Development Bank) gesichert hat.
BYD verkaufte im vergangenen Jahr insgesamt 189.689 Autos der nächsten Generation - ein Rückgang von 17,4 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum, wie das Unternehmen diesen Monat mitteilte. BYD sieht sich außerdem einer zunehmenden Konkurrenz durch heimische EV-Start-ups wie Nio (NYSE:NIO), Xpeng und Li Auto (NASDAQ:LI) ausgesetzt.
Der Markt für E-Autos ist durch Tesla in den letzten Monaten sehr viel wettbewerbsfähiger geworden, das inzwischen zwei Modelle in seiner 2 Milliarden US-Dollar teuren Gigafactory in Shanghai produziert. 2020 konnte der von Elon Musk geleitete Elektroautobauer weltweit rund 500.000 Autos absetzen.