Der Chef der Volkswagen-Niederlassung in Südkorea, Johannes Thammer, hat sich für den Abgas-Skandal entschuldigt. "Als erstes möchte ich sagen, dass ich die Situation bedaure", sagte er laut der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap am Donnerstag zu Beginn einer Befragung durch die Staatsanwaltschaft in Seoul. Volkswagen (DE:VOWG) werde alles tun, um mit den Ermittlern zusammenzuarbeiten, versicherte Thammer demnach.
Wie in diversen anderen Ländern auch laufen in Südkorea Ermittlungen gegen Volkswagen, weil der Konzern in Millionen Dieselfahrzeugen eine illegale Software eingebaut hatte, die den Abgasausstoß im Testbetrieb künstlich drückt. In der vergangenen Woche untersagte das Umweltministerium in Seoul den weiteren Verkauf von 80 VW-Modellen und erlegte dem Konzern eine Geldbuße von 17,8 Milliarden Won ( 14,3 Millionen Euro) auf.
Bereits im November vergangenen Jahres hatte die südkoreanische Regierung den deutschen Autobauer gezwungen, 125.500 Dieselautos zurückzurufen. Außerdem wurde eine Strafzahlung von 14,1 Milliarden Won verhängt.
Im vergangenen Jahr hatte Volkswagen knapp 70.000 Autos in Südkorea verkauft. In Reaktion auf den Dieselskandal brach der Absatz inzwischen deutlich ein: Im ersten Halbjahr 2016 wurden nur noch 12.436 Autos verkauft, 33 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Für ausländische Autobauer, insbesondere aus Deutschland, hat der einst vom einheimischen Hyundai-Konzern und dessen Tochter Kia beherrschte südkoreanische Markt in den vergangenen Jahren an Bedeutung gewonnen.