Von Senad Karaahmetovic
Die Devisenstrategen der Citi wiederholten ihre Sichtweise, dass die Stärke des US-Dollars noch lange anhalten wird. Ihrer Ansicht nach sollte die anhaltende Dollar-Stärke vor allem großkapitalisierte US-Werte aufgrund ihres Status als "relativ sicherer Hafen" begünstigen.
"US Large Cap ist trotz des EPS-Gegenwinds voraussichtlich ein relativer Gewinner in der globalen Aktienlandschaft, vorausgesetzt, die Dollar-Aufwertung hält an. Ein stärkerer Dollar, der noch größere Wachstumssorgen mit sich bringt, dürfte die Anleger relativ gesehen in Richtung USA treiben. Large Caps dürften in diesem Umfeld besser laufen als Small Caps, da letztere mehr Risiko mit sich bringen", heißt es in einer Kundenmitteilung.
Dennoch dürfte die Dollar-Stärke die Entwicklung der Unternehmensgewinne weiter beeinträchtigen. Nach Berechnungen der Citi könnte der Anstieg des handelsgewichteten Dollars um 11 % im vergangenen Jahr die Gewinne auf dem Indexniveau Anfang 2023 um 15 bis 20 Dollar schmälern.
"Das spiegelt sich in unserer 2023er S&P 500 EPS-Schätzung von 215 Dollar wider, ist aber im Bottom-up-Konsens von 239 Dollar nicht berücksichtigt", ergänzten die Analysten.
"Unserer Meinung nach liefert die Richtung des Dollars ein Signal für Aktien über den Zustand des globalen Wachstums."
Interessanterweise fügten sie hinzu, dass eine Trendumkehr des Dollar-Kurses dem S&P 500 nicht so sehr helfen würde, wie seine Stärke dem amerikanischen Leitindex geschadet hat.
"Die Korrelationen zwischen Dollar und Aktien sind in der Regel negativ, es sei denn, die USA gelten als Epizentrum einer globalen Wachstumssorge (d.h. der Beginn einer Finanzkrise)."
Für den Fall, dass der Dollar-Anstieg ein Zeichen für ein geringeres Vertrauen in die makroökonomische Entwicklung ist, spricht aus Sicht der Analysten einiges dafür, dass Growth besser performen wird als Value.