Investing.com - Die Börse für Kryptowährungen Coinbase Global (NASDAQ:COIN) steht immer wieder im Kreuzfeuer der Kritik, insbesondere angesichts der zunehmenden Regulierungsmaßnahmen im Krypto-Sektor und des nachlassenden Interesses an digitalen Währungen. Doch heute treten die Analysten von Canaccord Genuity aus der Deckung und entfachen ein Feuerwerk an optimistischen Prognosen. Sie haben ihr Kursziel für die Coinbase-Aktie verdoppelt, und das aus gutem Grund.
Die Analysten des Investmentunternehmens haben ihr Kursziel von 70 auf 140 Dollar angehoben und bekräftigten dabei gleichzeitig ihre Kaufempfehlung. Dieses gewagte Ziel impliziert ein Kurspotenzial von 42 % gegenüber dem Schlusskurs vom Montag. Diese Zahlen allein sind atemberaubend, doch was steckt hinter dieser gewagten Einschätzung?
"Obwohl Coinbase nach wie vor als Barometer für die Kryptowelt dient, erkennen wir eine beeindruckende Dynamik in verschiedenen Bereichen des Unternehmens, und einige davon haben sich erst in den letzten Wochen entfaltet. Besonders hervorzuheben ist, dass mehrere führende Vermögensverwalter kürzlich Vereinbarungen mit Coinbase getroffen haben, um Überwachungsfunktionen (SSAs) in ihren gerade eingereichten BTC-ETF-Anträgen zu nutzen", erläutern die Analysten.
Im zweiten Quartal dieses Jahres gab es einen neuen Versuch, einen börsengehandelten BTC-Spotfonds zu genehmigen. Große globale Vermögensverwalter, darunter Schwergewichte wie BlackRock (NYSE:BLK), Fidelity, Grayscale und Purpose Investments, reichten Anträge ein, die allesamt auf Coinbase als verantwortliche Instanz für die Marktüberwachung verweisen. Dies unterstreiche deutlich das Vertrauen in Coinbase als zuverlässige Börse mit ausreichender Marktmacht, um eine effektive Überwachung zu gewährleisten, so die Analysten. Sollten diese ETF-Anträge genehmigt werden, könne dies nicht nur das Handelsvolumen, sondern auch die verwalteten Vermögen (AUM) und die Einnahmen von Coinbase erheblich steigern – ganz zu schweigen von den Einkünften aus den Vereinbarungen zur gemeinsamen Nutzung der Überwachungsfunktionen.
Ein weiterer Aspekt, der positiv auf Coinbase zurückstrahlt, ist laut Canaccord das Urteil im Fall Ripple gegen die US-Börsenaufsicht SEC. Dieses Urteil habe eine direkte Auswirkung auf die Klage der SEC gegen Coinbase, bei der im Kern behauptet wird, dass alle auf dem Sekundärmarkt gehandelten Kryptowährungen als Wertpapiere einzustufen sind und folglich die Börsen selbst der bestehenden Wertpapierregulierung unterliegen. "Unserer Ansicht nach könnte dieses Urteil die SEC zu einer Abkehr von ihren extremen Positionen veranlassen und Coinbase bei der Verteidigung seiner Position in seinem eigenen Fall helfen, der eng mit demselben Streitpunkt in Verbindung steht", hieß es. Obwohl man eine solche behördliche Kontrolle lieber vermeiden würde, sehen die Fachmänner darin mittelfristig ebenso eine Chance wie ein kurzfristiges Risiko.