Hamburg, 16. Okt (Reuters) - Der Autozulieferer Continental CONG.DE baut am Standort im niedersächsischen Gifhorn in den nächsten Jahren fast die Hälfte der Arbeitsplätze ab. Von zuletzt 1465 Stammarbeitsplätzen sollen bis Ende 2023 schrittweise 665 wegfallen, wie die IG Metall und der Dax-Konzern aus Hannover am Freitag mitteilten. Im Gegenzug verzichtet Continental in dieser Zeit auf betriebsbedingte Kündigungen und garantiert bis 2025 den Bestand der Fabrik. Gleichzeitig investiert das Unternehmen dort innerhalb der nächsten Jahre 100 Millionen Euro.
"Dies ist kein Ergebnis zum Jubeln", räumte Niedersachsens IG-Metall-Chef Hartmut Meine ein. Angesichts der Kräfteverhältnisse sei aber nicht mehr herauszuholen gewesen. Conti wertet die Einigung als wichtigen Erfolg für die künftige Wettbewerbsfähigkeit des Standortes. "Wir stehen vor großen Herausforderungen, denen wir uns mit der getroffenen Vereinbarung sowohl als Unternehmen als auch als Arbeitnehmervertreter gemeinsam im vollen Bewusstsein unserer Verantwortung stellen", sagte Conti-Vorstand Frank Jourdan.
Conti muss an dem Standort die Produktion von Elektromotoren einstellen, weil der französischen Autobauer Renault RENA.PA einen Auftrag nicht verlängert hat. Zudem soll die wenig profitable Produktion von Bremszylindern in den nächsten Jahren in ein Niedriglohnland nach Osteuropa verlagert werden. ID:nL5N0Z30WD In Gifhorn bleibt die Produktion von Luftfederungen und elektronischen Bremsen.