Investing.com - Nach enttäuschenden Studienergebnisse zum Corona-Impfstoffkandidaten sind die Aktien von CureVac (NASDAQ:CVAC) am Donnerstag im US-Handel um knapp 50 Prozent abgestürzt. Und nun senken auch noch die Analysten reihenweise den Daumen.
In einer Notiz, der Barrons vorlag, schrieb der Guggenheim-Analyst Seamus Fernandez, dass er den fairen Wert der CureVac-Aktie nun auf 15 bis 30 Dollar pro Aktie schätzt, gegenüber seiner vorherigen Schätzung von 90 bis 110 Dollar.
Ausgehend vom aktuellen Kurs (49,33 Dollar) könnte die Aktie damit um bis zu 69,6 Prozent fallen. Die Einstufung für die CureVac-Aktie beließ der Analyst jedoch auf "Neutral".
Am Mittwochabend teilte CureVac mit, dass die vorläufigen Daten darauf hinweisen, dass der Impfstoff nur zu 47 Prozent vor dem Coronavirus schützt. Die endgültige Analyse der Studienergebnisse soll in den kommenden Wochen vorliegen.
Wie das Biotech-Unternehmen mitteilte, war es eine Herausforderung, eine hohe Wirksamkeit "in einer beispiellosen Umgebung mit mindestens 13 Varianten" zu demonstrieren.
In einer Telefonkonferenz am Donnerstag äußerte sich der Impfstoffentwickler trotz der enttäuschenden Daten zu seinem Vakzin gegen Covid-19 optimistisch. "Wir sehen keinen Grund, irgendetwas zu verlangsamen", zitierte die Nachrichtenagentur dpa-AFX den Konzernchef Franz-Werner Haas. Dies gelte sowohl für die laufende Forschung als auch für die Vorbereitungen zur Herstellung eines möglichen Curevac-Impfstoffs.
"Das kam für uns überraschend", schrieb Fernandez. "Wir hatten gedacht, dass CVnCoV zumindest gut genug sein würde, aber ein völliges Scheitern war in unserer ursprünglichen Annahme nicht einkalkuliert."
Auch der Analyst der Bank of America (NYSE:BAC), Geoff Meacham, stufte die Aktie von "Buy" auf "Neutral" ab und setzte das Kursziel auf 50 Dollar. Jefferies-Analysten, die die CureVac-Aktie weiterhin für haltenswert halten, kappten ihr Kursziel um 13 Dollar auf 45 Dollar und bezeichneten die vorläufigen Studienergebnisse als "enttäuschend".
Der Impfstoffkandidat von CureVac setzt ähnlich wie Moderna (NASDAQ:MRNA) und Pfizer (NYSE:PFE) mit seinem Partner BioNTech (NASDAQ:BNTX) auf die mRNA-Technologie zur Herstellung von Covid-19-Impfstoffen.
Zum Vergleich: die von Moderna und Pfizer entwickelten Impfstoffe waren in großen klinischen Studien im vergangenen Jahr zu mindestens 94 Prozent wirksam, bevor neue Virusvarianten sich signifikant ausbreiteten. Die Impfungen von Moderna und Pfizer bilden das Rückgrat der Massenimpfung in den USA und anderen Ländern.