Frankfurt/München (Reuters) - Daimler (DE:DAIGn) und BMW (DE:BMWG) bündeln ihre Kräfte bei der Entwicklung selbst fahrender Autos.
Die beiden Autobauer erklärten am Donnerstag ihre Absicht zu einer Kooperation, um die nächste Technologiegeneration des autonomen Fahrens Anfang des kommenden Jahrzehnts auf die Straße zu bringen. "Statt individueller Insellösungen geht es uns um ein zuverlässiges Gesamtsystem", erklärte Daimler-Forschungsvorstand Ola Källenius. Es gehe um eine langfristige Zusammenarbeit, fügte BMW-Entwicklungsvorstand Klaus Fröhlich hinzu.
Die stärksten Rivalen im Premiumautogeschäft teilen sich dabei die milliardenschweren Entwicklungskosten. Vor allem wollen sie schneller vorankommen, denn Googles Tochter Waymo hat nach Einschätzung von Experten bei der Technologie durch längere Erprobung die Nase vorn. "Ziel sind eine flexible Plattform und kürzere Innovationszyklen", erklärten die Autobauer. Man wolle das automatisierte Fahren auf Autobahnen in Europa, den USA und China ermöglichen. Eine Ausdehnung des Kooperationsumfangs auf höhere Automatisierungsgrade für selbstfahrende Autos in Städten werde ebenfalls angestrebt.
Die Kooperation sei offen für weitere Teilnehmer. "Beide Unternehmen werden weitere Partnerschaften mit Technologie-Unternehmen und Automobilherstellern prüfen, die zum Erfolg der Plattform beitragen können", teilten BMW und Daimler mit. Die bestehenden Partnerschaften von Daimler mit dem Autozulieferer Bosch sowie BMW mit Intel (NASDAQ:INTC) und anderen Unternehmen sollen zugleich fortgesetzt werden.
Gespräche über Kooperationen bei der Entwicklung selbst fahrender Autos machen in der Branche schon seit einiger Zeit die Runde. Genannt wurden dabei neben den Herstellerkonzernen BMW, Daimler und Volkswagen (DE:VOWG) auch die großen Zulieferer Bosch, Continental (DE:CONG) und ZF Friedrichshafen.
Hintergrund sind die milliardenschwere Entwicklungskosten für die Technologie, die mit der sich abkühlenden Autokonjunktur immer schwerer zu stemmen sind. Außerdem hat die Google-Tochter Waymo durch den früheren Start mit der Technologie nach den Worten von VW-Chef Herbert Diess einen Vorsprung von ein bis zwei Jahren gegenüber den traditionellen Autobauern.