von Robert Zach
Investing.com - Der DAX startet nach dem größten Tagesverlust seit zwei Wochen mit einem leichten Minus in den Handelstag am Donnerstag. Das deutsche Aktienbarometer verliert unmittelbar nach Handelsauftakt 93 Punkte oder 0,74 Prozent auf 12.002 Zähler. Sorgen vor einer zweiten Corona-Welle in den USA sowie die Drohung der US-Regierung, Zölle auf Waren aus Europa zu erheben, belasten die Anlegerstimmung.
Die Stimmung der Konsumenten hellt sich nach einer Erhebung der GfK-Marktforscher im Juli weiter auf. Sie prognostizieren einen Anstieg ihres Konsumklima-Indikators um neun Punkte auf minus 9,6 Zähler. "Die Verbraucher erwachen zunehmend aus der Schockstarre, die noch im April zu einem beispiellosen Absturz der Stimmung geführt hatte", sagte GfK-Experte Rolf Bürkl am Donnerstag.
Die Stimmung unter den deutschen Exporteuren hat sich dem Ifo-Institut zufolge im Juni deutlich aufgehellt. Die Exporterwartungen der Industrie stiegen um 24,4 auf minus 2,3 Punkte. Das geht aus einer Umfrage unter 2300 Unternehmen hervor.
Bei den Einzelwerten stehen Lufthansa (DE:LHAG) und Bayer (DE:BAYGN) im Anlegerfokus. Die Aktie der Kranich-Airline, die mittlerweile im MDAX notiert, steigt zu Handelsbeginn um knapp 13 Prozent. Grund dafür ist, dass Heinz Hermann Thiele, der Lufthansa-Großaktionär, den mit der deutschen Regierung ausgehandelten neun Milliarden Euro schweren Rettungsplan offenbar zustimmen will. Heute stimmen die Lufthansa-Aktionäre über das Rettungspaket ab.
Die Bayer-Aktien gewannen 1,14 Prozent, nachdem sich der deutsche Pharmariese mit einem Großteil der mehr als 100.000 US-Klägern auf einen Vergleich wegen des Unkrautvernichters Glyphosat geeinigt hat. Für den Vergleich mit den Klägern sowie für mögliche künftige Fälle sollen zwischen 10,1 Milliarden bis 10,9 Milliarden Dollar fällig werden. Damit seien aber etwa drei Viertel der 125.000 eingereichten und drohenden Klagen vom Tisch.
Konjunkturseitig stehen heute die Sitzungsprotokolle der Europäischen Zentralbank im Fokus. Diese werden um 13.30 Uhr veröffentlicht. Jenseits des Atlantiks rücken die Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung sowie die Folgeanträge ins Blickfeld. Gleichzeitig wird eine weitere Schätzung zum US-Bruttoinlandsprodukt veröffentlicht. Einige Fed-Vertreter werden sich zudem im Laufe des Donnerstagnachmittags zu den geldpolitischen Aussichten äußern.
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