Investing.com – Der Dax stürzte bis zum Börsenschluss unter die 9.400 Punkte-Marke. Aus dem Handel ging der deutsche Leitindex mit einem Verlust von 2,01% auf 9.350,75 Punkte. In der zweiten Börsenliga schlossen der MDax und der TecDax mit Abschlägen von jeweils 1,30% auf 16.655,96 Zähler und 1,46% auf 1.273,66 Punkte.
Die Krise in der Ukraine sorgte im Vorfeld des Wochenendes für zunehmende Nervosität unter den Anlegern. Befürchtet wird, dass die Spannungen mit Russland wieder eskalieren und Moskau Truppen ins Nachbarland schickt.
Ein sofortiger Durchbruch der Krise steht weiterhin nicht in Aussicht. Nachdem das Parlament auf der Halbinsel Krim beschlossen hatte ein Referendum zu veranstalten, um über die Eingliederung der Halbinsel in Russland zu entscheiden, hat heute die Regierung in Moskau versichert, sie werde eine Aufnahme in die Russische Föderation willkommen heißen, sollte eine Mehrheit der Bewohner der Schwarzmeer-Halbinsel dafür stimmen. Indes hat die Übergangsregierung in Kiev gewarnt, sie werde das Referendum nicht anerkennen. Die Krim sei Teil der Ukraine und werde es auch bleiben, sagte Premierminister Arseniy Yatsenyuk.
Die USA hatten am Vortag Sanktionen gegen Russland und Bewohner der ukrainischen Halbinsel Krim verhängt. US-Präsident Barack Obama kündete die Kapitalstilllegung von all denjenigen an, die direkt oder auf indirekte Weise die Souveränität der Ukraine verletzt haben.
In den USA hat im Februar einerseits die Beschäftigung außerhalb der Landwirtschaft um 175.000 zugenommen, was über den Markterwartungen lag. Gleichzeitig hat jedoch die Zahl der Arbeitslosen außerhalb der Landwirtschaft um 175.000 Personen zugenommen. Die Arbeitslosenrate ist somit gegenüber Dezember um einen Prozentpunkt auf 6,7% gestiegen, was 10,5 Millionen Personen entspricht, teilte heute die US-Arbeitsagentur mit.
Wall Street startete freundlich. Der S&P 500 setzte sogar eine neue Bestmarke, doch rutschte er nach europäischem Börsenschluss um 0,09% auf 1.875,40 Punkte ins Minus. Der Dow Jones verzeichnete zuletzt ein leichtes Plus von 0,15%.
Am Vortag hatte andererseits die Europäische Zentralbank (EZB) ihren Leitzins unverändert bei einem Rekordtief von 0,25% belassen. Auch der Banken-Einlagensatz bleibt bei 0,75%. Die Entscheidung der Notenbank hatte zum Teil für Enttäuschung gesorgt. Einige Anleger hatten sich eine Lockerung des EZB-Geldkurses erhofft. EZB-Chef Mario Draghi hatte den Beschluss damit begründet, dass sich die Konjunkturlage in der Währungsunion etwas verbessert habe. Deshalb werde trotz der weiterhin niedrigen Inflation, die weit von dem angepeilten Ziel von 2% entfernt liegt, der Geldkurs nicht gelockert.
Der Kurs des Euros legte gegenüber dem US-Dollar deutlich weiter zu und markierte ein Zweieinhalbjahreshoch bei 1,3915 USD. Zuletzt notierte das Paar wieder schwächer bei 1,3866.
Von Konjunkturseite sind im Januar die Verkaufspreise im deutschen Großhandel im Vorjahresvergleich um 1,7% zurückgegangen, teilte heute das Statistische Bundesamt (Destatis). Gegenüber Dezember verringerten sich die Preise auf Großhandelsebene um 0,1%.
Zudem hat die Produktion im deutschen produzierenden Gewerbe im Januar gegenüber dem Vormonat um 0,8% zugenommen, wie aus vorläufigen Angaben des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie hervorgeht. In der Industrie wurde die Produktion um 0,3% gesteigert und das Baugewerbe weitete diese überraschend stark um 4,4% aus. Die positiven Zahlen wurden auf den milden Winter zurückgeführt.
An den europäischen Aktienmärkten verzeichneten alle Leitindexe Verluste. Der FTSE 100 ging um 1,12% zurück, der CAC 40 sank um 1,15%, der Ibex 35 gab um 1,36% nach und der FTSE MIB notierte um 0,98% tiefer.
Am Frankfurter Parkett ging Adidas als einziger Gewinner im Dax bei einem Plus von 0,06% ins Wochenende. Topwerte im MDax und TecDax waren Krones und Adva Optical bei Gewinnen von jeweils 5,97% und 2,60%.
Größter Verlierer im deutschen Leitindex war Continental bei einem Rückgang von 3,03%. Weitere Flops waren Wacker Chemie und BBBiotech bei Abschlägen von jeweils 2,85% und 3,81%.