Von Peter Nurse
Investing.com - Angesichts größtenteils erfreulicher Firmenbilanzen, u.a. von Societe Generale (OTC:SCGLY) und Unicredit (MI:CRDI) sowie Modehändlern, legten die europäischen Aktienmärkte am Donnerstag zu.
Gegen 10.40 Uhr notierte der DAX in Deutschland 0,6% höher, der CAC 40 in Frankreich stieg um 0,5% und der FTSE 100 in Großbritannien kletterte um 0,3% und erklomm ein neues 52-Wochen-Hoch.
In Europa standen heute wieder zahlreiche Firmenergebnisse auf dem Programm, allen voran aus dem Bankensektor.
Die Aktien der Societe Generale stiegen um 5,9%, nachdem der französische Bankenriese die Erwartungen für das erste Quartal deutlich übertraf, was auf eine starke Performance der Global Markets Division zurückzuführen war. Die Unicredit-Aktie gewann 4,4%. Die italienische Bank erzielte ebenfalls eine ordentliche Erholung und baute ihr bisher größtes Kapitalpolster für Dividendenzahlungen an die Aktionäre auf.
Gefragt waren auch die Aktien von Volkswagen (DE:VOWG_p), die um 1% zulegten, nachdem der größte europäische Autobauer sein operatives Margenziel für 2021 angehoben hatte und auf eine stärkere Nachfrage nach profitableren Autos in den ersten drei Monaten des Jahres verwies.
Die Papiere von EssilorLuxottica (PA:ESLX) erhöhten sich um 1,5%, nachdem der Brillenhersteller der Marken Oakley und Ray-Ban mitteilte, dass die Umsätze im ersten Quartal von einer kräftigen Erholung in China und den Vereinigten Staaten angekurbelt wurden. Anleger griffen auch bei Next (LON:NXT) zu, nachdem der britische Modehändler seine Gewinnprognose für das Gesamtjahr zum zweiten Mal innerhalb von zwei Monaten angehoben hatte. In Deutschland hob der Online-Händler Zalando (DE:ZALG) ebenfalls seinen Jahresausblick an. Die Prognoseerhöhung von Zalando ist deshalb so interessant, weil das Unternehmen im vergangenen Jahr bereits ein großer Gewinner der Lockdown-Politik der Bundesregierung war.
Auf der Verliererseite standen die Aktien von ArcelorMittal (NYSE:MT). Sie sanken um 1,3% und entfernten sich damit von ihrem 52-Wochen-Hoch, obwohl der weltgrößte Stahlhersteller einen starken Gewinn für das erste Quartal meldete. Aus den Depots flogen auch die Titel von Air France (PA:AIRF) KLM (OTC:AFLYY). Die Fluggesellschaft gab einen höheren operativen Verlust für das erste Quartal bekannt und sagte, dass sie zur Stärkung ihrer Bilanz die Ausgabe von eigenkapitalähnlichen Instrumenten erwäge.
Größter Verlierer am Vormittag war jedoch BioNTech (NASDAQ:BNTX), dessen Aktien um 13,5% einbrachen, nachdem sich die Europäische Kommission zu Gesprächen über die US-Pläne für eine vorübergehende Aussetzung der geistigen Eigentumsrechte an Covid-19-Impfstoffen bereit erklärt hatte, um die weltweite Impfkampagne zu beschleunigen.
Die großen europäischen Indizes schlossen am Mittwoch deutlich im Plus: Der DAX gewann 2,1 %, der FTSE 100 1,7 % und der CAC 40 1,4%. Es war der beste Tag seit fast zwei Monaten.
Später am Tag rückt die Bank of England mit ihrer geldpolitischen Entscheidung in den Fokus. Es wird allgemein erwartet, dass sie den Leitzins bei 0,10% belässt und ihre monatlichen Anleihekäufe unverändert beibehält.
Allerdings dürfte die Zentralbank ihre Wachstumsprognose deutlich anheben, was die Erwartung erhöhen würde, dass ihr nächster Schritt eher in einer Straffung der Geldpolitik bestehen wird, als dass sie der Wirtschaft neue Impulse gibt, wenn die Pandemie abklingt.
Die deutschen Fabrikaufträge stiegen im März um 3,0%.