Investing.com - Der deutsche Aktienmarkt ist freundlich in den Dienstag gestartet. Für den Dax geht es um gut 100 Punkte nach oben. Die Furcht vor einer möglichen Eskalation im Nahen Osten im Zuge der Tötung eines hochrangigen iranischen Militärgenerals durch die USA scheinen die Anleger erst einmal verdaut zu haben.
In den kommenden Tagen stehen internationale Treffen an, um eine Eskalation der Spannungen zu verhindern. Der Iran hat mit Vergeltung gedroht, US-Präsident Donald Trump kündigte daraufhin an, zurückzuschlagen. Der Konflikt hat den Ölpreis bereits nach oben getrieben.
Der Deutsche Bank-Analyst Michael Hsueh erklärte gestern in einer Notiz, dass sowohl die Öl-Infrastruktur als auch die Schifffahrtsindustrie jetzt besser geschützt seien als im letzten Jahr. Die Vergeltungsmaßnahmen des Irans könnten zwar stärker ausfallen, aber eine Attacke auf die Ölindustrie sei unwahrscheinlich. Wahrscheinlicher sei da schon eine Cyberattacke. Daher glaubt er, dass die höhere Risikoprämie, die Anleger in ihre Ölkontrakte einkalkuliert haben, nicht von langer Dauer sein wird.
Der Dax steigt 0,85 Prozent auf 13.240 Punkte, während der MDax, der mittelgroße deutsche Unternehmen umfasst, um 0,55 Prozent zulegt. Für den SDax geht es um 0,56 Prozent nach oben auf 12.449 Punkte und der TecDax weist mit 3.031 Punkte ein Plus von 1 Prozent aus.
Spitzenreiter im Dax ist die Aktie von Infineon (DE:IFXGn). Sie gewann mehr als 3 Prozent. Rückenwind lieferte der positive Geschäftsausblick von von US-Halbleiterhersteller Microchip Technology (NASDAQ:MCHP). CEO Steve Sanghi sagte, das Unternehmen betrachte das letzte Quartal als die Talsohle des Abschwungs und er erwarte ein Umsatzwachstum im Jahr 2020.
Gefragt waren auch die Papiere der Deutschen Bank (DE:DBKGn), die im Zuge steigender deutscher Anleiherenditen um 1,57 Prozent zulegten.
Angesichts sinkender Ölpreise, die sich in den vergangenen Tagen wegen der Iran-Krise deutlich nach oben geschraubt hatten, steigen die Anteilsscheine der Lufthansa (DE:LHAG) um 1,10 Prozent.
Die Anteilsscheine von Evotec (DE:EVTG) legen um 2,1 Prozent zu. Das Wirkstoffforschungsunternehmen mit Sitz in Hamburg teilte mit, dass man im Zuge seiner Zusammenarbeit mit Bristol-Myers Squibb (NYSE:BMY) eine Zahlung in Höhe von 6 Millionen Dollar erhalten habe. Evotec und der US-Konzern Celgene, der mittlerweile zu Bristol-Myers Squibb gehört, werden die Ende 2016 gestartete Zusammenarbeit um bestimmte Zelllinien erweitern.
Konjunkturseitig im Fokus steht heute der ISM-Index für den Dienstleistungssektor in den USA. Von Investing.com befragte Volkswirte erwarten, dass der viel beachtete Einkaufsmanagerindex im Dezember auf 54,5 Punkte zugelegt hat. Der Schwerpunkt wird jedoch auf der Beschäftigungskomponente liegen, die ein zentraler Faktor für viele Prognosen zur Beschäftigung außerhalb der Landwirtschaft ist.
Zuvor werden noch die Verbraucherpreise und die Einzelhandelsumsätze aus der Eurozone veröffentlicht.
-- Mit Material von Reuters