Von Peter Nurse
Investing.com - Nach der kräftigen Erholung vom Vortag dürften die Aktienmärkte in Europa weitgehend unverändert in den Handelstag starten. Gespannt blicken die Anleger auf die Veröffentlichung wichtiger US-Arbeitsmarktdaten, die neue Hinweise darauf geben könnten, wann die US-Notenbank Fed mit dem Tapering ihrer Wertpapierkäufe beginnen wird.
Gegen 08.15 Uhr MEZ notierte der DAX Future in Deutschland 0,1% höher, der CAC 40 Future in Frankreich fiel um 0,1% und der FTSE 100 Future in Großbritannien trat auf der Stelle.
Der Marktteilnehmer konzentrieren sich am Freitag auf den offiziellen US-Arbeitsmarktbericht. Volkswirte erwarten, dass sich der Arbeitsmarkt weiter erholt und die US-Notenbank Fed daher das Tempo ihres massiven Wertpapierkaufprogramms drosseln kann. Der besser als erwartet ausgefallene ADP-Bericht am Mittwoch deutete bereits auf robuste Beschäftigungszuwächse hin, wenngleich sich die Korrelation zwischen den beiden Berichten während der Pandemie abgeschwächt hat.
Im September dürfte die Wirtschaft 500.000 neue Arbeitsplätze geschaffen haben - ein deutlicher Anstieg gegenüber den 235.000 Stellen im August.
Positive Vorgaben erhalten die europäischen Märkte aus Asien, nachdem die Märkte auf dem chinesischen Festland nach einer einwöchigen Feiertagspause wieder geöffnet haben und der Dienstleistungssektor des Landes im September auf den Wachstumspfad zurückgekehrt ist. Der Caixin-Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor lag im September bei 53,4, gegenüber 46,7 im Vormonat.
Auch die Wall Street schloss am Donnerstag deutlich fester, nachdem der US-Senat einen Gesetzesentwurf gebilligt hatte, der die Schuldengrenze vorübergehend anhebt und somit die Gefahr eines historischen Zahlungsausfalls vorerst abwendet.
Im Unternehmensbereich steht Stellantis (DE:8TI) im Rampenlicht, nachdem der Autokonzern die Ausgliederung der beiden größten Werke seiner Opel-Sparte in Erwägung zieht - ein Schritt, der von den Gewerkschaften als Vorstufe zur endgültigen Schließung dieser Werke angesehen wird. Das Werk in Eisenach wurde bereits wegen eines Mangels an Chips bis zum Ende des Jahres stillgelegt.
Die Rohölpreise legten am Freitag erneut zu und steuerten auf ihren siebten Wochengewinn in Folge zu. Für Unterstützung sorgten Zweifel daran, dass das US-amerikanische Energieministerium tatsächlich die Freigabe von Erdöl aus den strategischen Reserven des Landes in Erwägung zieht.
Die Möglichkeit, dass die USA mehr Erdöl auf den Markt bringt, war am Donnerstag als Mittel zur Eindämmung der Ölpreise ins Gespräch gebracht worden. Diese sind aufgrund von Anzeichen einer höheren Kraftstoffnachfrage im Zuge der Konjunkturerholung, einer nur allmählichen Produktionssteigerung der OPEC-Produzenten sowie der Befürchtung, dass ein kalter Winter die Gasversorgung weiter belastet, auf Mehrjahreshöchststände gestiegen.
Gegen 08.15 Uhr MEZ notierte der US-Rohöl-Future 1,6 % höher bei 79,53 Dollar pro Barrel, während der Brent-Kontrakt um 1,3 % auf 83,05 Dollar stieg. Zu Beginn der Woche hatte WTI den höchsten Stand seit fast sieben Jahren erreicht, Brent Oil markierte ein Dreijahreshoch.
Für den Gold-Future ging es moderat nach oben auf 1.759,55 Dollar je Unze und der EUR/USD stieg um 0,1% auf 1,1547.