Investing.com - Der DAX musste am Donnerstag im Vorfeld wichtiger Konjunkturdaten aus den USA etwas Federn lassen. Für Verunsicherung sorgten die Turbulenzen um die China Evergrande Group (HK:3333), bei der ein Deal zum Verkauf eines Unternehmensteils an Hopson Development geplatzt ist. Entspannung kam dagegen aus dem Energiebereich, wo der Rohölpreis von seinen Mehrjahreshöchstständen zurückging und der Preis für Heizkohle in China heute um 11 % einbrach. China hatte unlängst angekündigt, seine Produktion massiv zu erhöhen und seine Importe zu steigern.
Gegen 11:19 Uhr MEZ lag der DAX 0,20 Prozent im Minus bei 15.491 Punkten. Der MDAX stieg dagegen um 0,16 Prozent und der SDAX legte um 0,22 Prozent zu. Der TecDAX gewann 1,17 Prozent.
Die Aktien der Evergrande Group stürzten am Donnerstag bei der Wiederaufnahme des Handels nach einer mehr als zweiwöchigen Unterbrechung um mehr als 12 % ab. Das schuldengeplagte Immobilienunternehmen hatte am Mittwoch in einer Börsenmitteilung bekannt gegeben, dass der Verkauf einer 50,1% Beteiligung an seinem Dienstleistungsgeschäft an Hopson gescheitert ist.
Nach dem gestrigen Dow-Rekord im Zuge guter Quartalsergebnisse und dem Run auf den von ProShares in dieser Woche gestarteten Bitcoin-ETF (NYSE:BITO) gab der US-Standardindex im US-Terminhandel am Donnerstag leicht nach.
An der DAX-Spitze standen am Donnerstag die Aktien von Sartorius (DE:SATG). Sie kletterten um mehr als 4 Prozent. Positive Analysteneinschätzungen nach der gestrigen Vorlage der Quartalszahlen gaben den Aktien Auftrieb.
Gefragt waren auch die Aktien von Fresenius SE (DE:FREG), die um 1,5 Prozent zulegten. Die britische Investmentbank Barclays (LON:BARC) bestätigte ihre Einstufung "Overweight" mit einem Kursziel von 53 Euro. Auch wenn die Zahlen für das dritte Quartal schwächer ausfallen dürften als im Vorquartal, gebe es noch Spielraum für Verbesserungen bei den erreichbaren Jahreszielen.
SAP-Aktien (DE:SAPG) stiegen um 1,36 Prozent, nachdem der Softwareriese das Tempo bei der Verlagerung seines Kerngeschäfts in die Cloud erhöht hat. Die für die kommenden zwölf Monate vertraglich zugesicherten Cloud-Erlöse mit dem Flaggschiff-Produkt S/4Hana Cloud seien im dritten Quartal um währungsbereinigte 58 Prozent auf 1,28 Milliarden Euro gestiegen, wie der Walldorfer Konzern mitteilte. Er rechne mit einer weiteren Beschleunigung, sagte Finanzchef Luca Mucic zu Journalisten.
Konjunkturseitig richten sich die Augen der Anleger heute auf die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung, die voraussichtlich von 293.000 auf 300.000 steigen wird. Der Datensatz wird um 14:30 MEZ erwartet, ebenso wie der Philly Fed-Index.
- Mit Material von Reuters.