Investing.com – Der DAX wies heute wie bereits am Vortag wenig Bewegung auf. Bis zum Börsenschluss bewegte er sich in einer dünnen Handelspanne die von zwischen dem neu gesetzten Allzeithoch von 9.970,77 Punkten und dem Tagestief von 9.924,63 Zählern verlief.
Bereits am Donnerstag war der deutsche Leitindex aufgrund des feiertagsbedingten niedrigen Handelsvolumens auf der Stelle getreten. Nach wie vor bleibt die psychologisch wichtige 10.000 Punkte-Marke im Blickpunkt der Anleger. Allerdings gelang der Angriff des Dax auf die 5-Stellen weiterhin nicht. Ins Wochenende ging er mit einem leichten Plus von 0,04% auf 9.943,27 Punkte.
In der zweiten Reihe schloss der MDAX um 0,21% höher bei 16.951,11 Zählern. Der TecDAX verzeichnete ein minimales Plus von 0,04% auf 1.291,81 Punkte.
Im Blick der Anleger steht im Vorfeld des hocherwarteten geldpolitischen Entscheids nächste Woche Donnerstag die EZB. Weiterhin stimmt die Aussicht auf den Beschluss expansiver Maßnahmen durch die Notenbank die Anleger positiv. Zum Abschluss der EZB-Konferenz in Sintra am Dienstag hatte Mario Draghi erneut seine Besorgnis um die anhaltende Niedriginflation und dessen Risiken für die Konjunktur im Euroraum geäußert. Er zeigte sich im Kampf gegen deflationäre Risiken handlungsbereit.
Der EUR/USD ist aufgrund der Erwartungen einer geldpolitischen Lockerung diese Woche erneut stark unter Druck geraten. Am Vortag war das Paar deutlich unter die 1,35er Marke gerutscht. Doch hat sich der Kurs heute wieder etwas erholt und notiert derzeit bei 1,3641 Dollar.
Auch die Wall Street konnte trotz US-Daten kaum Impulse verleihen. Vor dem EZB-Leitzinsentscheid und dem US-Arbeitsmarktbericht für Mai, der nächste Woche dargelegt wird, halten sich die Anleger zurück.
Nach europäischem Börsenschlus verzeichnete der Dow Jones ein leichtes Minus von 0,13% auf 16.676,50 Punkte. Der S&P 500 markierte ein neues Allzeithoch bei 1.921,40 Zählern. Der Nasdaq 100 lag um 0,12% im Plus bei 3.740,20 Punkten.
Zuvor hatte die Universität von Michigan für Mai eine Abschwächung des US-Verbrauchervertrauens gemeldet. Der entsprechende Index ist von 84,1 auf 81,9 Punkte gefallen, teilte die Universität mit. Somit wurde der vorabgeschätzte Wert von 81,8 Zähler leicht nach oben revidiert.
Zudem sind die US-Konsumausgaben im April gegenüber März um 0,1% zurückgegangen, teilte heute das US-Handelsministerium mit. Experten waren von einem Plus von 0,2% ausgegangen. Die Ausgaben für März wurden um 0,1 Przentpunkte auf 1% nach oben revidiert. Des weiteren ist die Inflation gemessen am Preisindex für Konsumausgaben im April um 0,5 Prozentpunkte auf 1,6% geklettert. Der bereinigte Kernindex legte von 1,2% auf 1,4% zu, hieß es weiter.
Des Weiteren ist die Geschäftsaktivität in Chicago im Mai unerwartet aufgrund eines Auftragszuwachses auf ein 7-Monatshoch gestiegen, teilte heute das Institute for Supply Management mit. Der Chicago Einkaufsmangerindex legte diesen Monat von 63 im April auf 65,5 Punkte zu, liegt somit deutlich über der Wachstumsschwelle von 50 Punkten.
Am Morgen hatten vorläufige Ergebnisse des Statistischen Bundesamts auf einen Rückgang der Einzelhandelsumsätze Deutschlands gedeutet. Den jüngsten Daten zufolge ging die Zahl im Vormonatsvergleich um 1% zurück, was unter der Prognose von Investing.com von plus 0,4% lag. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stiegen die Einzelhandelsumsätze dagegen um real um 3,4% und nominal um 4%.
Die deutschen Großhandelsunternehmen verzeichneten ihrerseits im ersten Quartal einen vorabgeschätzten Umsatzzuwachs von 3% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, wie aus einem separaten Bericht des Destatis hervorgeht.
An den europäischen Aktienmärkten schlossen heute die wichtigsten Leitindexe uneinheitlich. Der FTSE 100 gab um 0,39% nach, der CAC 40 schloss um 0,24% tiefer, der Ibex 35 legte um 0,60% zu und der FTSE MIB stieg um 0,55%.
Am Frankfurter Parkett führte die Deutsche Börse (XETRA:DB1Gn) die Gewinne im Dax bei einem Plus von 1,28% an.Topwerte im MDax und TecDax waren Wacker Chemie und STRATEC Biomedical bei Anstiegen von jeweils 4,74% und 3,65%.
Größter Verlierer im deutschen Leitindex war K+S bei einem Minus von 1,64%. Die Deutsche Bank (XETRA:DBKGn) nahm den zweiten Platz bei einem Verlust von 1m38% ein. Bankenwerten setzten heute jüngste Medienberichte zu, denen zufolge die französische Großbank BNP Paribas (PARIS:BNPP) Geschäfte mit unter US-Sanktionen stehende Länder geführt hätte. Die US-Finanzbehörden könnten eine Strafe von rund 10 Mrd. Dollar fordern. Die Aktie des französischen Geldinstituts war vorübergehend um über 5% eingebrochen, schloss am Ende um 2,98% tiefer.
Weitere Flops waren DMG Mori Seiki und QSC bei Abschlägen von jeweils 2,20% und 1,77%.