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Dax nach Gipfelsturm zum Jahresende kraftlos

Veröffentlicht am 29.12.2017, 12:25
© Reuters. The German share price index, DAX board, is seen at the stock exchange in Frankfurt
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Frankfurt (Reuters) - Zum Schluss eines starken Börsenjahres ist dem Dax auf der Jahres-Zielgeraden doch noch die Puste ausgegangen: Der Leitindex notierte am Freitag kurz vor Handelsschluss bei 12.955 Punkten und damit 0,2 Prozent niedriger.

Ihm fehlte sogar die Kraft für einen neuen Anlauf auf die 13.000-Punkte-Marke, unter die er am Donnerstag erstmals seit Anfang Dezember wieder abgetaucht war. "Die Schlappe zum Schluss ändert aber nichts daran, dass wir ein sehr gutes Börsenjahr hatten", sagte ein Händler. Das Plus im Dax summiert sich auf rund 13 Prozent.

Auch dem EuroStoxx50 fehlte am Freitag jegliche Energie und der BlueChip-Index der Euro-Zone lag mit 3518 Punkten ebenfalls 0,2 Prozent niedriger. Im Jahr kommt er auf ein Plus von rund sieben Prozent.

Spielverderber war laut Händlern der Euro. Denn die Gemeinschaftswährung wertete auch am letzten Handelstag des Jahres auf und kletterte um einen viertel US-Cent auf 1,1980 Dollar. Damit nahm sie ihr Jahreshoch von 1,2092 Dollar vom Anfang September wieder ins Visier. Insgesamt hat der Euro 2017 um rund 13 Prozent aufgewertet - so stark wie seit 2003 nicht mehr in einem Jahr. Dabei hatten viele Analysten mit einem Rutsch unter einen Dollar je Euro gerechnet.

Händler fürchten nun, dass dies ein Vorbote für 2018 sein könnte. Dann dürfte ohnehin der Druck auf die EZB zunehmen, die Gelddruckmaschine anzuhalten. Denn die Notenbank kaufte auch 2017 im großen Stil Anleihen. Derweil hat die US-Notenbank Fed bereits nicht nur das Gelddrucken eingestellt, sondern auch schon mehrmals an der Zinsschraube gedreht. Dem Dollar hat das aber nicht auf die Sprünge geholfen. Denn mit dem Wahlsieg von Emmanuel Macron bei der Präsidentenwahl in Frankreich preisten die Anleger das Risiko eines Auseinanderbrechens des Euro-Währungsraums aus. Selbst die Probleme in Katalonien und die schwierige Koalitionsbildung in Berlin konnte der Gemeinschaftswährung nichts anhaben.

MÖBELHÄNDLER STEINHOFF HÄLT IM MDAX DIE ROTE LATERNE

Im Dax standen 2017 die Papiere der Lufthansa (DE:LHAG) höher im Kurs als jede andere Aktie. Die Titel stiegen um über 150 Prozent - das war der größte Kursgewinn in der Firmengeschichte. Mit knapp über 31 Euro lag die Aktie zuletzt zudem nahe ihres Rekordhochs von 31,19 Euro. Anleger honorierten vor allem die besser laufenden Geschäfte und die Konsolidierung der Branche. Unter anderem ging im laufenden Jahr Air Berlin pleite. 2016 hatte die Lufthansa mit einem Minus von fast 16 Prozent im Dax zu den großen Verlierern gezählt.

© Reuters. The German share price index, DAX board, is seen at the stock exchange in Frankfurt

Mit einem Plus von über 25 Prozent auf fast 167 Euro ließen zudem VW (DE:VOWG) den Dieselskandal hinter sich. Schlusslicht im Dax waren ProSiebenSat.1 mit einem Jahresverlust von rund 22 Prozent. Die Anleger fürchten, der Fernsehkonzern verliert zu viele Zuschauer an die Streamingdienste von Netflix, Amazon (NASDAQ:AMZN) & Co, was die Werbeeinnahmen auf Dauer drückt.

Im MDax für die mittelschweren Börsenwerte sorgte in den letzten Wochen vor allem Steinhoff für Stirnrunzeln: Die nach Ikea weltweit zweitgrößte Möbelhandelskette hatte seine Bilanz 2016 mit der Begründung zurückgezogen, die Zahlen seien nicht mehr zuverlässig. Laut der bisherigen Bilanz 2016 steht Steinhoff mit über 16 Milliarden Euro bei Banken in der Kreide. Der Aktienkurs stürzte auf rund 31 Cent von 4,90 Euro zum Jahresschluss 2016 ab.

Im EuroStoxx50 trugen derweil Nokia (HE:NOKIA) mit einem Jahresminus von rund 14 Prozent die rote Laterne. Der frühere Handy-Pionier hat sich inzwischen als Telekom-Netzwerkausrüster neu erfunden, enttäuschte zuletzt aber mit seiner Bilanz.

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