FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Anleger am deutschen Aktienmarkt scheinen das Debakel beim G7-Gipfel in Kanada zunächst auszublenden. Der Broker IG Markets taxierte den Dax (DAX) am Montag knapp zwei Stunden vor dem Start auf 12 787 Punkte und damit 0,16 Prozent über dem Freitagsschluss. Am Wochenende hatte Indikationen noch auf einen schwächeren Wochenauftakt hingedeutet. Investoren fürchten denn auch eine Zuspitzung des Handelskonflikts zwischen den USA und anderen Industrienationen.
Große Hoffnungen ruhen derweil auf dem USA-Nordkorea-Gipfel mit einem Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un am Dienstag. Ob wirklich ein Durchbruch im Atomstreit gelingt, bleibt indes abzuwarten. Anleger blicken auch auf den Zinsentscheid der US-Notenbank Fed am Mittwoch. Für Experten ist eine weitere Zinserhöhung ausgemachte Sache. Spannend werden Aussagen zum weiteren geldpolitischen Straffungstempo. Zudem wirft der große Verfall an den Terminmärkten - der "Hexensabbat" am Freitag - bereits seinen Schatten voraus. Er kann mit stärkeren Kursschwankungen einhergehen. Auch charttechnisch ist das Bild für den Dax durchwachsen. Dax-Experte Rocco Gräfe von Godmode Trader sieht bei möglichen Erholungen vorerst kaum deutlicher Luft über dem Widerstand um die 12 950 beziehungsweise 13 000 Punkte. Eine wichtige Unterstützung liege knapp über 12 600 Zählern. Darunter würde ein weiterer Rutsch drohen.