von Robert Zach
Investing.com - Die Aktienmärkte in Asien haben am Donnerstag im Kielwasser einer Erholung der Wall Street kräftig zugelegt. Das dürfte auch den DAX unterstützen. Der DAX-Future wird gut 0,70 Prozent höher auf 13.566 Punkte taxiert. Gestern schloss das deutsche Aktienbarometer mit einem Kursplus von 196,59 Punkten auf 13.478,33 Zähler.
"Auf Tristesse folgt nun Euphorie. Für das gestrige Kursfeuerwerk sorgte insbesondere die Hoffnung auf ein Medikament gegen das Corona-Virus. Chinesische Medien hatten von einem Durchbruch bei der Forschung berichtet. Allerdings ist hier noch nichts endgültig", so Martin Utschneider von der Privatbank Donner & Reuschel in einer Notiz. "Kaufpanik" könne aber auch rasch wieder in "Verkaufspanik" umschwenken, mahnt er an.
Trotz der Coronavirus-Unsicherheit ist die Stimmung an den Finanzmärkten erstaunlich gut. Grund dafür ist die überraschende Zollsenkung Chinas auf einige US-Waren. Zudem setzt Peking weiterhin entschlossene Maßnahmen zur Eindämmung der Krankheit um. Für Unterstützung sorgt auch die chinesische Zentralbank, die Anfang der Woche zwei Liquiditätsbomben gezündet hatte.
Für den Euro Stoxx 50-Future geht es um 0,37 Prozent nach oben. Der französische CAC 40-Future wird 0,77 Prozent höher gehandelt, der spanische IBEX 35-Future gewinnt 0,47 Prozent.
Die hohe Risikobereitschaft der Investoren spiegelt sich in steigenden Renditen und fallenden Rentenkursen (NASDAQ:TLT), während der japanische Yen, der als sicherer Hafen in unsicheren Zeiten gilt, gegenüber dem Euro und dem US-Dollar an Wert verliert.
Der Ölpreis ist indes kräftig gestiegen und knüpft damit an seine Vortageserholung an. Noch immer diskutiert der technische Ausschuss der Opec+ in Wien eine mögliche Ausweitung und Vertiefung der Ölförderung, um den Markt wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Im Zuge der Coronavirus-Krise und der daraus resultierenden Nachfragesorgen war der Ölpreis im Januar von seinem Hochpunkt ausgehend um gut 20 Prozent gefallen. Spekulationen auf eine Verlängerung und/oder Vertiefung helfen dem schwarzen Gold auf die Sprünge. Zudem gilt der Monat Februar als saisonal günstig für den Ölpreis.
Jenseits des Atlantiks wurde US-Präsident Donald Trump erwartungsgemäß im Amtsenthebungsverfahren freigesprochen.
Konjunkturseitig hat das Statistische Bundesamt gerade die Zahl der Auftragseingänge des verarbeitenden Gewerbes per Dezember veröffentlicht. Sie brachen um 2,1 Prozent ein. Im weiteren Tagesverlauf stehen in den USA die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sowie die Lohnstückkosten und die Produktivität außerhalb der Landwirtschaft auf der Agenda. Außerdem werden sich Lagarde von der EZB und Kaplan von der Fed äußern.
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