Investing.com - Die europäischen Aktienmärkte nehmen die Vorlage der Wall Street auf und legen im vorbörslichen Handel am Dienstag kräftig zu. Grund dafür ist die gestrige Ankündigung der Federal Reserve, nun auch einzelne Unternehmensanleihen im Rahmen der Unternehmenskreditfazilität für den Sekundärmarkt (SMCCF) zu kaufen. Mit dem Programm kann die Federal Reserve Firmenanleihen im Wert von 750 Milliarden Dollar kaufen.
Der DAX-Futures wird 1,17 Prozent höher bei 12.262 Punkten taxiert. Das Tageshoch liegt bislang bei 12.333,5 Punkten und das Tagestief bei 12.109,50 Punkten. Dank der Gegenreaktion auf den Ausverkauf in der letzten Woche, erholte sich der deutsche Leitindex wieder über seine 200-Tage-Linie, die aktuell bei 12.142 Punkten liegt. Für den TecDAX-Futures geht es um 2,42 Prozent nach oben auf 3.148,25 Punkte.
"Diese Announcement kam sehr überraschend", sagte Experte Martin Utschneider von der Privatbank Donner & Reuschel in einer Notiz. "Die US-Notenbank signalisiert damit, weiterhin jederzeit einzugreifen und ihre Programme fortlaufend ‚der Realität anzupassen‘. Das gibt natürlich auch dem DAX 30 deutlichen Auftrieb", fügte er hinzu.
Für den CAC-40-Futures geht es um 1,94 Prozent nach oben auf 4.908 Indexstellen und der IBEX-35-Futures steht 1,52 Prozent im Plus bei 7.366 Zähler. Der europäische Benchmark-Index Euro Stoxx 50 wird mit 3.183 Punkten gut 1,56 Prozent höher taxiert.
Die Sorge vor einer zweiten Corona-Welle angesichts wachsender Neuinfektionen in den USA und China wurde mit der gestrigen Ankündigung der Federal Reserve beiseite geschoben.
"Wir glauben, dass der jüngste Ausverkauf nicht nachhaltig ist und dass die meisten der riskanten Anlagen in diesem Jahr weitere Kurszuwächse sehen werden, als sich die Volkswirtschaften von den durch den Lockdown verursachten Konjunktureinbruch erholen", sagte Simona Gambarini, Ökonomin bei Capital Economics in London. "Entscheidend ist jedoch, dass diese Sichtweise nur dann zutrifft, wenn die Ausbrüche lokal begrenzt bleiben und erneute Lockdowns nicht großflächig eingesetzt werden".
Konjunkturseitig steht heute Vormittag der ZEW-Index aus Deutschland und Europa auf der Agenda. Von Investing.com befragte Volkswirte erwarten per Berichtsmonat Juni eine deutliche Stimmungsaufhellung der Finanzmarktexperten bei den Erwartungen und der aktuellen Lage. Nachmittags wird sich Fed-Chef Jerome Powell vor dem Kongress äußern.
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