Sollten ETF-Investoren einem Trend folgen? Falls ja, dann könnten saubere ETFs jetzt eine spannende Option sein. Das sogenannte ESG-Investing ist jedenfalls voll im Trend. Allerdings nicht nur aus Gutmenschentum, sondern auch, weil sich hier teilweise lukrative Möglichkeiten ergeben.
Ein US-Börsenmagazin hat jetzt jedenfalls sinngemäß getitelt: Wer auf diesen Trend nicht setzt, der verpasst etwas. Ja, sogar im Bereich der ETFs könnte es demnach ratsam sein, auf nachhaltige Produkte und Themen zu setzen.
Lass uns das im Folgenden einmal etwas näher betrachten. Sowie schauen, was man als Foolisher Investor bei einem solchen Ansatz bei ETFs definitiv bedenken sollte. Es muss auch hier schließlich nicht alles Gold sein, was glänzt.
„Saubere“ ETFs: Jetzt ein Kauf? Wie das US-Börsenportal investors.com jetzt jedenfalls resümiert, können alle boomende ETFs auf zwei Themen zurückgeführt werden. Entweder die Digitalisierung, die im letzten Jahr und in Zeiten von COVID-19 definitiv Einzug gehalten hat. Alleine hier sind marktschlagende Renditen im deutlich zweistelligen Prozentbereich möglich gewesen.
Aber auch das Segment der sauberen, beziehungsweise grünen ETFs hat geboomt. Nicht nur, was die Volumina angeht, die in solche Passivfonds geflossen ist. Nein, sondern auch, was die Rendite solcher Produkte betrifft. Das wird auch an ein, zwei Beispielen verdeutlicht.
So hat es der Invesco WilderHill Clean Energy ETF auf eine Rendite von 208 % in den letzten zwölf Monaten gebracht. Das ist deutlich besser als die Performance des S&P 500 gewesen, der es trotz COVID-19 immerhin auf ein Plus von 15,5 % gebracht hat. Selbst die Performance des NASDAQ mit 47 % lässt das beinahe fade aussehen.
Aber sollten Foolishe Investoren jetzt auf dieses Trendthema setzen? Wie der Artikel jedenfalls weiter ausführt, könnte grünes Investieren ein größerer Megatrend werden. Unter einem US-Präsidenten Joe Biden wird das Thema jedenfalls wieder wichtiger. Das könnte eine Rallye bei solchen Aktien auslösen. Zumal gerade jüngere Investoren geneigt sind, grünen Themen und dem ESG-Investing mehr Aufmerksamkeit zu widmen.
Es gibt auch eine Kehrseite … Grundsätzlich können solche Produkte natürlich eine Option sein. Das vergangene Jahr hat außerdem gezeigt, dass einzelne Aktien oder ganze ETFs regelrecht durchgestartet sind. Trotzdem möchte ich dir eine Sache zu bedenken geben, mit der du dich auf jeden Fall beschäftigen solltest: das Abweichen vom breiten Markt.
Mit solchen ETFs wirst du in jedem Fall in eine Spezialisierung investieren. Das heißt, du entfernst dich vom marktbreiten Querschnitt, was durchaus Chancen beinhalten kann, wie beispielsweise im letzten Jahr. Aber auch das Risiko, dass man mit seiner Performance hinter dem Querschnitt zurückbleiben wird. Zumal Trends kommen und gehen und auch das ESG-Investing zwar längerfristig anhalten könnte, aber auch bloß ein kurzes Aufleben besitzen.
Wer daher langfristig auf Nummer sicher gehen möchte, der sollte weiterhin bei marktbreiten Indexfonds auf ETF-Basis bleiben. Über viele Jahre und Jahrzehnte hinweg konnte man mit solchen Produkten wenig verkehrt machen, wie der Rückblick auf die Performance von S&P 500, MSCI World (DE:X010) und Co. zeigt. Trends kommen und gehen, langfristig haben die breiten Märkte trotzdem stets eine Rendite zwischen 7 und 9 % pro Jahr generiert.
ETFs: Kenne Chancen und Risiken! Alle Spezialisierungen bei ETFs bieten daher Chancen, aber auch Risiken. Das gilt natürlich auch für das Investieren in saubere ETFs. Wer glaubt, dass hier Momentum lauern könnte, der kann passiv auf Basis solcher Produkte auf den Trend setzen. Wenn du jedoch vorhast, über zwei oder drei Jahrzehnte beispielsweise deinen Ruhestand zu retten, so würde ich eher bei marktbreiten Varianten bleiben.
Vincent besitzt keine der erwähnten Wertpapiere. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Wertpapiere.
Motley Fool Deutschland 2021