FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Staatsanleihen haben am Freitag wie auch Schuldtitel anderer europäischer Länder unter spürbarem Druck gestanden. Ausschlaggebend waren Inflationsdaten aus dem Währungsraum, die die Wahrscheinlichkeit einer abermaligen geldpolitischen Lockerung verringert haben dürften. Der richtungsweisende Euro-Bund-Future (DTB:FGBL032014F) fiel bis zum Mittag um 0,43 Prozent auf 144,45 Punkte. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe stieg kräftig um knapp sechs Basispunkt auf 1,62 Prozent.
Spekulationen auf eine abermalige Lockerung der Geldpolitik durch die Europäische Zentralbank (EZB) haben einen spürbaren Dämpfer erfahren. Entgegen den Erwartungen zahlreicher Bankvolkswirte blieb die Inflation im Währungsraum stabil. Nach Zahlen des europäischen Statistikamts Eurostat lag die Inlfationsrate im Februar wie auch im Vormonat bei 0,8 Prozent. Laut Berenberg-Fachmann Christian Schulz hat der unmittelbare Handlungsdruck auf die EZB damit nachgelassen.
Für die Zinssitzung der Notenbank in der kommenden Woche dürften die Karten neu gemischt worden sein. Wegen des ungewöhnlich schwachen Preisauftriebs, der deutlich vom Zielwert der EZB bei knapp zwei Prozent entfernt liegt, wurde an den Märkten bis zuletzt auf eine zusätzliche Zinssenkung gesetzt. Auch haben die Inflationserwartungen, gemessen an Umfragen unter Analysten und den Preisen bestimmter Finanzderivate, zuletzt eher nach unten als nach oben gezeigt. Ein starkes Gegenargument lautet, dass sich die konjunkturelle Erholung im Währungsraum zu festigen scheint, was für künftig höhere Inflationsraten spricht.