Berlin (Reuters) - Bei der Deutschen Bahn stehen die Zeichen weiter auf Wachstum.
"Die ersten vier Monate dieses Jahres hatten wir drei Prozent mehr Fahrgäste, der Umsatz stieg sogar um sieben Prozent", sagte Bahn-Chef Richard Lutz der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" laut Vorab-Bericht vom Samstag. "Wir spielen auf Angriff - mit mehr Zügen, mehr günstigen Tickets und besserem Service, etwa kostenlosem W-Lan." Im Güterverkehr hingegen laufe es schlechter. "Die ersten vier Monate 2018 waren nicht einfach", sagte Lutz mit Verweis auf Bahn-Streiks im Frankreich, den Orkan "Friederike", höhere Energie-Kosten und "hausgemachte Schwächen." Es werde sicher schwer, in der Sparte 2018 eine schwarze Null zu schaffen. Er sei aber überzeugt, dass die Bahn langfristig im Schienengüterverkehr eine ähnliche Erfolgsgeschichte schreiben könne wie im Fernverkehr.
Mit Blick auf einen einst diskutierten Schritt an die Börse sagte Lutz, einen Börsengang der Muttergesellschaft DB AG werde es nicht geben, "Da hat sich die Politik entschieden." Er sei dabei durchaus dankbar dafür, dass die Bahn mit dem Bund einen Eigentümer habe, der nicht darauf fixiert sei, steigende Quartalsergebnisse zu sehen, sondern eine langfristige Strategie verfolge. "Eine Kapitalbeteiligung Dritter an den beiden internationalen Bahn-Geschäftsfeldern DB Arriva und DB Schenker halte ich aber nach wie vor für möglich", sagte Lutz. "Das steht derzeit zwar nicht auf der Tagesordnung kann aber eine Option sein, wenn wir zusätzliche Finanzierung für Investitionen und Wachstum brauchen."