Schon bei seinem Amtsantritt im April hatte der neue Deutsche Bank-Chef Christan Sewing mit markigen Worten eine konsequente Kostenkontrolle eingefordert, um das strauchelnde Geldinstitut wieder auf Kurs zu bringen.
Offenbar scheint die eingeforderte Entschlossenheit bei einigen Mitarbeitern jedoch noch nicht vollumfänglich angekommen zu sein, wie die Nachrichtenagentur Dow Jones Newswires nun am Mittwoch mitteilte. Demnach habe sich Sewing im Rahmen der kürzlich erfolgten Zahlenveröffentlichung mit einem Brief an die Belegschaft gewandt und zu mehr Engagement aufgerufen.
Sewing ermahnt die Belegschaft
„Die meisten Bereiche zeigen die nötige Entschlossenheit. Aber ich merke auch, dass noch nicht überall die Haltung zum Umbautempo und unseren Kosten herrscht, die wir leben wollen“, schrieb der Konzernchef, der gar noch deutlicher wurde: „Verlassen Sie sich also bitte nicht darauf, dass es andere schon richten werden. Diese Zeiten sind vorbei.“ Zudem bekräftigte er, dass sich ein Kostenanstieg während des vierten Jahresviertels, wie er in den letzten Jahren immer wieder aufgetreten war, nicht wiederholen dürfe.
Immerhin konnte die Deutsche Bank (DE:DBKGn) ihre bereinigten Kosten im zweiten Quartal um 1 Prozent auf 5,6 Milliarden Euro reduzieren. Im Gesamtjahr 2018 soll jener Wert auf 23 Milliarden gesenkt werden (Vorjahreswert: 23,9 Milliarden). Für das nächste Jahr rechnet das Geldhaus mit Kosten von 22 Milliarden Euro.
Neuer Konzernchef versucht es mit harter Hand
Zur Einordnung: Sewing hatte im April den Chefposten von John Cryan übernommen. Dem britischen Bankmanager war immer wieder mangelnde Durchsetzungskraft – auch gegenüber den eigenen Angestellten – vorgeworfen worden. Sewing will das nun ändern und das Institut mit harter Hand auf Vordermann bringen.
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Ein Beitrag von Marco Schnepf.