FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach der Aufregung um Briefkastenfirmen in Panama hat die Deutsche Bank (XETRA:DBKGn) die Gesetzmäßigkeit ihrer Geschäfte betont. "Die Deutsche Bank bietet keine Konten für Gesellschaften an, bei denen sie nicht die Person kennt, die letztlich dahintersteht", versicherte der scheidende Co-Chef des Instituts, Jürgen Fitschen, laut Redemanuskript bei der Hauptversammlung des Dax (DAX)-Konzerns am Donnerstag in Frankfurt. "Außerdem tun wir im Rahmen der Geldwäscheprüfungen alles, um sicherzustellen, dass über diese Firmen keine illegalen Transaktionen abgewickelt werden."
Fitschen, der sich seit seinem Amtsantritt im Juni 2012 um einen "Kulturwandel" bei Deutschlands größtem Geldhaus bemüht, räumte ein: "Ja, wir haben in der Vergangenheit Fehler gemacht und bedauern, dass einige in unserer Bank Regeln und teilweise sogar Gesetze gebrochen haben." Jedem Mitarbeiter müsse klar sein: "Jeder, der für uns arbeitet, muss ein sicheres Gefühl entwickeln, welche Geschäfte wir machen und welche Geschäfte und Kunden wir besser meiden." Fitschen verlässt mit Ablauf der Hauptversammlung den Vorstand, Co-Chef John Cryan übernimmt dann die alleinige Führung. Die Deutsche Bank hatte kurz nach Veröffentlichung der sogenannten Panama Papers Anfang April eingeräumt, Kunden bei der Vermittlung von Briefkastenfirmen im Ausland geholfen zu haben. Die Berichte von mehreren Medien zu mehr als 200 000 von der panamaischen Kanzlei Mossack Fonseca gegründeten Offshore-Gesellschaften führten zu Ermittlungen auf der ganzen Welt und einer internationalen Debatte über Steueroasen und Geldwäsche. In die Briefkastenfirmen sollen Politiker, Prominente und Sportler Vermögen geparkt haben.