FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Deutsche Börse (XETRA:DB1Gn) erwartet keinen Widerstand von Aufsichtsbehörden gegen den geplanten milliardenschweren Zusammenschluss mit der Londoner Börse. "Wir sind überzeugt, dass wir alle Genehmigungen erhalten werden", sagte Vorstandschef Carsten Kengeter am Mittwoch bei der Hauptversammlung des Konzerns in Frankfurt. Es gebe bei den geschäftlichen Aktivitäten beider Unternehmen kaum Überschneidungen. Dies müsse für Wettbewerbshüter in der EU ein überzeugender Grund für die Genehmigung sein. Sie hatten 2012 noch die geplante Übernahme der New Yorker Börse durch die Deutsche Börse verhindert.
Seitdem habe sich der Sektor aber deutlich verändert, sagte Kengeter. US-Börsenbetreiber und asiatische Konkurrenten hätten sich zu immer größeren Unternehmen entwickelt, die zunehmend auch in Europa aktiv seien. Zudem betonte Kengeter die Vorteile für die gesamte europäische Wirtschaft. "Wir schaffen einen europäischen Akteur, der auf globaler Basis wettbewerbsfähig ist." Damit stärkten die Börsenbetreiber auch die Bemühungen der Europäischen Union, eine Kapitalmarktunion zu schaffen, in der die Finanzierung von Unternehmen leichter werden soll. Als Gewinner der Fusion sieht Kengeter gerade auch die deutsche Wirtschaft. "Der Zugang zu Kapital wird leichter." Das für die Frankfurter Börsenaufsicht zuständige hessische Wirtschaftsministerium hatte zuletzt ein Fragezeichen hinter die Pläne gemacht, den rechtlichen Sitz der geplanten europäischen Superbörse nach London zu verlagern.